3.1.14

Kayak Mekong Part 2

Selbsthilfegruppe "betreutes Paddeln" ist wieder unterwegs
Kajak/Faltboot Tour über den Mekong von Luangprabang nach Vientiane 2014
Paddling/Kayaking down the Mekong River 2014



3.1.2014 URLAUB! Die große Reise beginnt.
Dies ist die Fortsetzung meiner Mekong-Tour von 2013
Wer sich nur für die Paddeltour interessiert kann direkt am Abschnitt 16.1 Luangprabang weiterlesen.
Tja, morgen ist es mal wieder soweit. Der Flieger von Thai Airways hebt ab gen Phuket. Dort wollte ich ursprünglich ein paar Tage mit einem Segeltörn verbringen. Leider haben die Besitzer des Segelbootes abgesagt...ärgerlicherweise. Mal schauen ob sich vor Ort was anderes findet. Wegen Hochsaison im Touriparadis Phuket scheint aber viel ausgebucht zu sein.
Zum Glück ist mein Boot in Luangprabang aber in guten Händen gewesen. Vielen Dank nochmal an Roman Kornetzky von laos Adventures / Tiger Trail. Ich habe also mehr Zeit für die ca500KM bis Vientiane. Die Überlegung ist vielleicht noch weiter als Vientiane zu fahren. Vielleicht bis Paksane (+100KM) oder Savannaketh (+250km). Mein Rückflug ist allerdings am 2.Februar von Vientiane gebucht.
Interessant ist der Fortschritt des Staudammes der auf halber Strecke bei Xayaburi gebaut wird. Wenn man deutsche Tempomaßstäbe anlegt, ist vielleich gerade mal der Wald gerodet und die Ausschreibung erarbeitet. In Asien, vor allem wenn die Chinesen mitwerkeln, geht alles etwas schneller. Ich bin gespannt.

Der ThaiAir Flug bis Bangkok dauerte 10Stunden und war mal wieder durch eine äußerst hübsche Cabin Crew verschönert. Da fielen die minutenlangen Turbulenzen nicht ins Gewicht. In Bangkok wurde erstmal eingereist und dann auf den Flieger nach Phuket gewartet. Dieser Flug dauerte eine Stunde. Einer der privaten Minibusse am Airport brachte mich für 6€ bis vors Hostel. Ich habe in Katu/Patong im Balcony Hostel reserviert. Die Angabe des Zielhostels ist bei der Einreise wohl mittlerweile obligatorisch. Man kann sich aber schnell was ausdenken. Kaum denkbar das hier alle Hostel im Land bekannt sind.
Blick von meinem Guesthouse in Pataong/Phuket
6.1 Phuket Patong
Leider habe  ich mit Patong die schlimmste Ecke von Phuket und vermutlich von ganz Thailand erwischt. Außerdem habe ich das lauteste Hostel mit dem lautesten Zimmer und dem schlechtesten Bett unter der Aircondition erwischt. Alles an einer gemütlichen Hauptverkehrsstraßen- Kreuzung. Der Strand war nicht weniger überlaufen. Mallorca hoch drei.
Interessant waren die Paraglider die mit Booten gezogen wurden. Der Kunde wird wie üblich am Fallschirm festgeschnallt, das Boot fährt an und einer der Assistenten hängt sich mit an die Schnüre damit die anschließende punktgenaue Landung auf dem etwa 5 Meter breiten Streifen zwischen Wasser und Liegestühlen auch klappt. Eine coole Teamleistung. Für 9.1. habe ich einen Flug nach Udon Thani und dort in dem Resort "Homestay stc" 2 Tage gebucht.
Als ich mit dem Hostel Besitzer ins Gespräch kam fragte er mich ob ich den auch im Rotlicht-Vergnügungsviertel schon für die Girls geboten hätte. Das scheint hier so üblich zu sein, Aha.
Nein, das wäre nicht meine Art von Urlaub für Girls zu bieten in... wie heißt die Straße nochmal!?
Tja, wie das Leben so spielt bin ich dann rein zufällig dort gelandet und sowas habe ich selbst in Thailand nicht gesehen. Die pure Lasterhöhle!
Dann auch die sogenannten "Ladyboys", zu Frauen umoperierte Männer die man manchmal nur an der Größe und den sehnigen Beinen erkennt.
7.1
Für heute habe ich eine Bootstour noch Ko Phi Phi gebucht.
Der Minibus karrte uns durch den unglaublich dichten Morgenverkehr zum etwa 20km entfernten Hafen. Dort war schon eine Menge los und die Organisation war wirklich gut. Auch beim Rücktransport kam jeder in den richtigen Bus und ins richtige Hotel. Die Überfahrt auf dem lautstarken Dampfer dauerte etwa 2 Stunden. Dann erreichten wir Phi Phi Ley eine der zwei Inseln von Ko Phi Phi. Es war eine Menge los auf dem Wasser. Boote aller Art bewegten sich Richting Ko Phi Phi.
Der Hafen von Phi Phi Don war rappelvoll. Ständig kamen neue Boote. Der größte Teil des schönen Strandes war von Motorbooten belegt.
Schön war, das es hier keine Autos und Motorräder gab. Das inclusive Essen im Phi Phi Hotel war ganz ordentlich und gegen 14:30 ging es zurück.
Mit weniger Touristen und außerhalb der Saison wäre Phi Phi bestimmt nett. Auf der ehemaligen Rucksackreisenden Insel ist der Rolli heute das vorherrschende Gepäckstück. Trotzdem für 25€ eine nette Tour.
Anleger in Ko Phi Phi
8.1
Heute bin ich in ein Privat double Zimmer umgezogen. Mit eigenem Computer und Kühlschrank.
Als einzige Dienstleistung übrigens habe ich mir hier die Haare schneiden lassen. Am Strand wollte ich noch die Paraglidern fotografieren aber es war kein einziger unterwegs. Vermutlich wechseln sich die diversen Touristenbespaßungen bei der Nutzung des knappen Strandes ab.
9.1
Gegen 11:00 holte mich der Minibus zum Flughafen Phuket ab. Wie man hier nur Urlaub machen kann? Hier waren schon unglaubliche Touristenhorden an den Schaltern. Hier landen sogar B747. Die Inlandsflüge waren zum Glück ruhiger. Der Flug nach Udon Thani im Nordosten von Thailand im Billigflieger Air Asia dauerte etwa 1:40 std. In Udon Thani ließ ich mich ins Homestay Resort fahren. Dieses etwas außerhalb ruhig liegende sieben Betten "Resort" wird von einem belgischen Pärchen, einer Thai und Hündin Kiwi bewirtschaftet und ist eine angenehme Lokation. Das Klima hier ist übrigens schon merklich kühler, vor allem nachts.
10.1 Udon Thani
Verdammt! Jetzt habe ich mir in dem Höllenloch Phuket auch noch eine Erkältung zugezogen und liege flach. Einen Tag zusätzlich muß ich wohl noch bleiben. Die Versorgung im Homestay Resort ist aber sehr gut. Da auch hier mal wieder alles voll ist, ziehe ich morgen ins Haupthaus mit Familienanschluß um. Übermorgen werde ich mir mit einem Rollstuhlfahrer der per Taxi zur Grenze nach Nonghkai fährt, das Taxi teilen und nach Laos einreisen.
So ist der Plan. In Vientiane habe ich schon zwei Tage in Sihome Hostel gebucht. Das geht ja über die diversen Buchungsportale, ich nutze hostelword.com, sehr gut.
(Derzeit zickt der Wlan Adapter meines Smartphones. Vielleicht ist das erstmal der letzte Eintrag.)
11.1 Vientiane
Die Einreise war gegen Zahlung von 31$ für Deutsche und einem Passbild fürs Visum eine schnelle Sache. Mit dem Visum im Pass nahm ich ein Tuktuk zum gebuchten Sihome Hostel. Dieses einfache Hostel war eher ruhig gelegen in einer Seitenstrasse in Downtown Vientiane.
Vientiane ist für eine Hauptstadt eher kleinstädtisch. Wenig Protzbauten vom Präsidentenpalast mal abgesehen. Das Klima ist derzeit angenehme 25" warm und lädt zum Flanieren an der lang gezogenen Strandpromenade ein. Hier gibt es einen netten Nachtmarkt mit dem üblichen Krimskrams. Ich habe mir dort einen Platz zum Anlanden in der Nähe eines Guesthouses ausgeguckt. In diesem Guesthouse Nalithone habe ich direkt für den 30ten reserviert.

Mekong Promenade in Vientiane
13.1
Ahhrg, die Matratze des Bettes im Guesthouse Sihome 8er mixed Room war so gnadenlos hart, das man sie sich auch ganz hätte sparen können. "Gesunde südostasiatische Härte" soll das wohl sein. Habe ich aber weder in Thailand nach in Laos so gesehen. Dafür gab es ein ganz ordentliches Frühstück und viel Backpacker Atmosphäre inclusive.
Beim Eintragen einiger Daten wie z.Bsp. des Alters sah ich, das ich in diesem Jahr mit Abstand der Oldie hier bin. Sonst alles Jungvolk zwischen 20 und 30. Ist sicher auch eine Preisfrage. In der Kneipe nebenan war noch Karaoke Abend. Schrecklich, gut das es Ohropax gibt.
Mit den verlorenen und vergessenen Sachen ist auf dieser Tour wieder besonders schlimm. In Phuket habe ich meinen Hut und ein Tshirt vergessen, In Udon mein Handtuch und ein Tshirt. Naja, Textilien kann man hier ja gut nachkaufen.
14.1 Luangprapang
De Flug nach Luangprabang dauerte 40 Minuten und endete an dem neuen Terminal. Ich war damals noch vom alten Terminal gestartet. Ich checkte wieder im Sogdee Guesthouse ein. Das Sogdee liegt relativ ruhig und nahe am Mekong. Der Staff hat mich direkt vom letzten Jahr wieder erkannt. Das Hostel ist ruhig wenn man bedenkt das die Zimmer keine Scheiben haben. Gegen 7:00 wird man aber pünktlich von einem kleinen Vogelkonzert geweckt.
Morgen hole ich bei Roman Kornetzky mein Boot ab, dann noch was einkaufen, Boot aufbauen, packen und los gehts.
Hier ist es merklich kühler geworden und es ist angenehmerweise deutlich weniger los als im letzten Jahr. Aber die Saison steht erst am Anfang.
"Wurstchen, Frikadellen und Koteletts sind leider aus"
15.1
Habe das Boot geholt und mit Roman ein Bier getrunken. Leider fehlt am Boot Spritzdecke, Rettungsweste und meine in Laos gekauften Wasserschuhe. Die Schuhe habe ich dann neu gekauft. Wegen dem Rest wolte sich Roman nochmal kümmern. Vielleicht taucht ja noch was auf.
16.1
Roman war es echt unangenehm das was fehlte. Irgend jemand in der Firma musste die Sachen genommen haben. Er besorgte mir eine andere Rettungsweste, aber die Spritzdecke blieb verschwunden. Kann eigentlich niemand was mit anfangen da sie nur auf E65 passt.
Mija Son vom Bigtreecafe gab mir noch ihre Handynr "for Emergency, I know a lot people along the river". Auch mit Proviant und guten Tips werde ich eingedeckt von den guten Leutchen. Eine nette südkoreanische Familie mit einer süßen , etwa dreijährigen Tochter.
Nachdem ich das Boot unter den sachverständigen Augen laotischer Schiffer am Mekongufer zusammengebaut hatte und alles verstaut war ging es gegen 13:00 los.

Das Mekong Abenteuer Teil 2 im " König der Strudel " nahm seinen Anfang.
Der Mekong floß ruhig mit etwa 5kmh durch die laotische Gebirgslandschaft. Das Wetter war ideal, etwa 26" und ein leichter Wind. Größere Boote gab es wenig, dafür war an kleinen Booten und am Ufer relativ viel los.
Nach 30km km der erste Steingarten mit den üblichen Zutaten, Wirbel, Strudel, schnelle Strömung, Seitenströmungen, Kehrwasser und stehende Wellen. Glücklich gemeistert aber ich hatte 2ltr Wasser im Boot. Da ich mein angepeiltes Tagespensum von 30km erreicht hatte machte ich hier: 19 43.051 N 101 53.871 O  Feierabend. Es gab sogar etwas Feuerholz und bei Tee und den Hähnchenbrust Sandwiches aus Luangprabang ließ ich einen aufregenden Tag ausklingen.
17.1
Die Nacht verlief ruhig und der Morgen war kühl und wie immer bewölkt. Ich frühstückte im Zelt und brach Punkt 10:00 auf. Die Sonne kam gegen 11:30 durch und es wurde direkt gut warm. Gegen 13:00 machte ich Pause an einem schattigen schönen Platz und ein zwei Stunden Nickerchen.
Bis zur Strassenbrücke N4 wo früher eine Fähre war, verlief die Fahrt ereignislos. Hier gab es aber wie bei vielen Brücken ein Verengung/Steinschüttung und dazu eine kleine Stufe wo das Wasser mit Wucht herunterströmte. Ich legte an um mir das anzuschauen.
Ich beschloss weit rechts zu fahren um mich dann ins Kehrwasser zu retten. Dort kann ich dann die stehenden Wellen und den anderen Mist umfahren und mich weiter unten wieder einfädeln. Da ich keine Spritzdecke hatte wollte ich das Gekröse vermeiden.
Klappte auch alles prima und ich schlug in Sichtweite der Brücke hier: 19 25.405 N 101 51.282 O
mein Lager auf. Ich hatte heute statt der geplanten 50km nur etwa 42km gemacht. Ich fühle mich irgendwie nicht fit. Ich hoffe ich brüte keine Krankheit aus.
Auch hier gab es Feuerholz und mit Tee und Hähnchensandwich klang der Tag aus.
Vorher bretterte noch eines dieser lautstarken Speedboote stromab an mir vorbei.
erstes Camp am Mekong
18.1 bei Sayaburi
Der Morgen war sehr schön und ich startete gegen 8:00 da es wahrscheinlich recht warm werden wird. Nach etwa 20 km gab es erste Anzeichen des Dammbaus. Es wurde Sand gebaggert und von einem Strom von Lastwagen abtransportiet. So liefert der Mekong das Material zu seiner eigenen Bändigung. Bald kamen Arbeiterwohnungen und die ersten Kräne in Sicht. Kurz vor der Baustelle gab es nochmal eine schwierige Stelle mit schneller Strömung und kapitalen Strudeln. Aber alles gutgegangen.
Bis hier was gestaut wird dauert es bestimmt noch 2-3 Jahre. Es stand erst ein kleiner Teil der Staumauer auf der rechten Seite. Der Mekong trug mich mit flotter Strömung weiter
Am einem Strand machte ich Pause. Nach kurzer Zeit brach eine Rinderherde durch den Urwald auf den Strand und trottete nach rechts ab um sich dort niederzulegen oder zu grasen. Ich döste derweil ein bis mich ein unbestimmtes Gefühl weckte. Ich öffnete die Augen und sah die Rinder allesamt zwei Meter vor mir stehen und mich anglotzen. Ich glotze zurück, die Rinder ebenfalls. Als ich mich bewege um nach der Kamera zugreifen, suchen sie das Weite.
Nach 45 gepaddelten Km machte ich hier: 19 5.206 N 101 48.344 O
mein Camp wo ich auch Besuch von zwei Ziegen bekam die sich von mir nicht im geringsten stören ließen.. Feuerholz für Tee und Essen war auch da.
19.1
In der Nacht wurde ich durch ein Schnaufen geweckt und sah zwei kapitale Wasserbüffel vor meinem Zelt stehen und wittern. Offensichtlich haben sie mich gerochen. Ich musste an eine Doku über SO Asien denken wo gesagt wurde, das die Wasserbüffel Europäer "nicht riechen können", dh sie mögen sie nicht. Und diese beiden witterten eindeutig! Dann aber trotteten sie mit Abstand vorbei und verschwanden im Dunkel. Ünglücklicherweise waren sie nur die Vorhut und 10Minuten später stand eine Herde von etwa acht Tieren vorm Zelt.
Auch die trotteten nach einer kurzen Bedenkpause vorbei und ließen sich 15Meter entfernt nieder. Ich sah auf die Uhr. 24:00 Uhr, na klasse. Wie soll ich morgen zusammenpacken wenn die alle noch da sind. Das letzte was ich brauchen kann ist eine schlecht gelaunte Wasserbüffelherde die mir alles kaputttrampelt. Glücklicherweise trollte sich die ganze Truppe irgendwann in der Nacht und am Morgen war das Ufer wieder leer.
Ich brach gegen 9:00 auf und kam dank guter Strömung und gutem Wetter gut voran. Nach 20km wurde der Fluß breiter und langsamer. Nach 40 km suchte ich mir hier: 18 45.235 N 101 49.942 O ein Camp ohne Rinderspuren. Leider vagabundieren die Viecher hier überall am Ufer entlang.
Ich habe die Position auf der Karte gecheckt. Ich bin auf der Höhe von Nongkhai und vielleicht erreiche ich morgen sogar Pak lay. Das ist ein größeres Dorf etwa auf halber Strecke wo ich hoffentlich meine Wasservorräte auffüllen kann.
Heute hatte der Mekong keine Herausforderung bereit. Ich bin jedenfalls froh das ich die Rettungsweste dabei habe und das bisher alles gutgegangen ist.
20.1
Sonniger Tag und ereignislose 42 Km. Camp ist hier: 18 28.315 N 101 38.560 O .
21.1
Nach 20km erreichte ich Paklay und legte unter den interessierten Augen einer Kinderhorde an. Meine Hoffnung auf ein Guesthouse oder Restaurant zerschlug sich. Pak lay war ein reines Lao Dorf. Also kaufte ich nur vier Flaschen Wasser und ein paar Kekse. Ein paar Km weiter war eine schöne Sandbank hier: 18 19.750 N 101 31.927 O mein Camp
wo ich mir nach 20km einen freien Nachmittag mit lesen, dösen und baden gönnte. Ich bin gut in der Zeit und bis Paklay war es etwa die Hälfte der Strecke. Gegenüber waren einige Frauen mit Goldwaschen beschaftigt. Ein fröhliches Tratschen und Lachen schallte über den Fluß. Gegen Abend kam noch ein Fischer auf ein "Schwätzchen" vorbei und begutachtete fachmännisch das E65.
Die Gegend, vorallem am rechten Ufer wurde jetzt flacher und der Mekong ist jetzt teilweise gut 300 - 400 Meter breit. Die Strömung ist immer noch angenehme 6kmh
22.1 Pak lay
Heute habe ich einen Ruhetag eingelegt.
The Moon over Mekong
23.1
Nachdem der Nebel sich gelichtet hatte brach ich gegen 9:30 auf. Nach 20km bei gesamt 250km kam eine Strasse mit Fähre aber es wurde auch an einer Brücke gebaut. Ab hier war das rechte Ufer gut besiedelt und ich dachte hier ist schon Thailand und der Mekong ist wieder Grenzfluß. An einem der schwimmenden Restaurants machte ich fest und schaute in die Karte. Die Preise waren noch in Kip, also noch Laos. Auf Fremde war man hier sprachlich nicht eingestellt also bestellte ich einfach irgendwas zu essen. Zuerst gab es geröstete oder frittierte Kartoffelscheiben mit einer pikanten Soße. Dann kam ein Reisgericht über dessen Bestandteile ich mir nicht im klaren war. Zum Schluß gabs noch eine Suppe die ich aber nicht mehr geschafft habe. Das alles incl zwei Flaschen Tee für ca 3,€.
Das Interessante war allerdings der Blick in die "Spülküche".  Gespült wurde mit dem Wasserschlauch und da sich alles am Boden abspielte wurden die Essensreste einfach in den Mekong gespült wie man von außen an den Pontons sehen konnte.
Ein neugeborener Hundewelpe taperte unsicher aber neugierig durchs Restaurant. Genau bei mir war ein grösseres Loch im Boden, darunter der Mekong. Na wenn dein kurzes Leben hier nicht mal sein nasses Ende findet? Gegenmaßnahme wäre: Schnell dick und groß werden!
 Rrrrrhh - laotischer Hundewelpe
Das tollste sah ich kurz danach als zwei Langboote genau parallel nebeneinander über den Fluß fuhren. Über beide Boote war ein großes Brett gelegt worauf ein Motorradfahrer mit einem ziemlich dicken Motorrad stand. Alle drei waren mächtig abgelenkt und schauten zu mir! Ein Fehler und das Motorrad verschwindet im Mekong! Vielleicht waren die Boote auch irgendwie miteinander verbunden. Ich weiß es nicht. Wäre sonst ein großes Risiko. Aber das sieht man hier nicht so eng.
Nach etwa 37km machte ich hier: 18 5.241 N 101 25.195 O mein Camp.

24.1
Der Nebel liegt in dicken Schwaden über dem Fluß und die Temperatur bleibt kalt. Ich bleibe erst mal im Schlafsack. Um 11:00 hatte sich der Nebel soweit gelichtet das ich starten konnte. Bis dahin war es auch empfindlich kühl.
Nach ereignislosen 40 km machte ich mein Camp hier: 17 52.394 N 101 32.523 O
Irgendwie habe ich dauernd Schmerzen im linken Gesichtsbereich. Entweder Nasennebenhöhle oder Zähne, das nervt jedenfalls. Die Erkältung bin ich auch noch nicht ganz los.
Chiang Khan
25.1 Chiang Khan
Mittlerweile ist der Mekong wieder Grenzfluß und die rechte thailandische Seite ist gut bebaut und es gibt einiges an Gewerbe wie Bootshäfen, Restaurants oder Sandbaggereien.
Derzeit bin ich in Chiang Khan, illegalerweise auf der thailändischen Seite und habe mich in einem Guesthouse "cozy home" eingemietet. Es sind ja nur noch etwa 120 km nach Vientiane.
Chiang Khan ist im Gegensatz zu den anderen thaländischen Städten recht nett und gepflegt. Es gibt viele alte Holzhäuser im französischen Stil. Die Uferstrasse wird abends für den allgegenwärtigen Verkehr gesperrt und es beginnt ein buntes Treiben mit Buden, Musikgruppen und Gauklern. Sehr schön. Heute scheint hier ein national bedeutsames Radrennen zu stattzufinden, denn die Guesthouses sind gut gebucht.
Die Nacht in dem Holzhaus "Cozy home" war eine interessante Sache weil das Haus durch die Temperaturunterschiede permanent knackt und knisterte..und hellhörig wars auch.
Wegweiser in Chiang Khan
26.1
Der Mekong hatte heute nochmal bei gesamt km 360 zwischen Chiang Khan und Pak Cham nochmal eine kleine Herausforderung bereit. Etwa 2 km Steingarten, nix richtig schweres aber man hatte zutun. Kurz hinter Pak Cham machte ich nach 41 km hier: 18 2.473 N 101 54.372 O ein Camp . Es gibt dazu noch einen richtig schönen sternenklaren Nachthimmel.
27.1
Heute ware noch zwei etwa drei Km lange Steingärten mit schwierigen Stellen zu bewältigen. Hier hatte ich das Erlebnis einer 360 Grad Drehung in einem kapitalen Strudel. Eine Dritte habe ich noch vor mir. Vom Camp hier: 18 12.613 N 102 8.687 O  kann ich sie sehen und es rauschen hören

28.1
Auch auf den 20Km bis Sangkhom gab es Steingärten und einige schwierige Stellen. Ich bin jetzt etwa 30km vor Vientiane und werde das Ziel wohl morgen erreichen. Am Ufer ist auf beiden Seiten jetzt mehr los. Auf laotischer Seite sehe ich vermehrt Verklappungsstationen mit Pumpe. Kommt ein Tankwagen, wird der Rüssel der Pumpe angeschlossen und die ganze Brühe läuft in den Fluß. Vielleicht werden die Tankwagen ja auch nur gespült. Das Wasser sieht manchmal auch suspekt aus. Speziell nach den zahlreichen Ortschaften auf beiden Seiten. Auf thailändischer Seite werden auch intensiv die Ufer an den Dörfern und der Straße entlang befestigt bevor der Mekong alles abräumt. Auf der laotischen Seite nichts dergleichen. Naja ich suche mir mein letztes Camp und werde abends von einer laotischen Band beschallt und mal wieder von einheimischen Fischern auf ein Schwätzchen besucht. Überhaupt gibt es hier und in Thailand recht viele Livekapellen die einheimische Sachen spielen oder "Farang" Westmusik.
Sonnenaufgang kurz vorm Ziel
29.1
Noch etwa 15km dann habe ich das Abenteuer "König der Strudel" unfallfrei, sprich ungekentert gemeistert und bin in Vientiane angelandet.
Ich habe das Boot entladen, meinen Kram eingepackt und im Guesthouse Nalithone eingecheckt. Dann erstmal geduscht, Großreinemachen und bis 16:00 geschlafen. Das tat gut. Dann habe ich Yoseph vom Reisebüro besucht und ihm das Boot geschenkt.
31.1
Habe für morgen ein Bustrip für 5Euro  ins etwa 150 km entfernte Vang Vieng gebucht. Zurück muß ich wohl den Public Bus nehmen.
1.2
Der Bus kam pünktlich und zuerst ging es 70 km durch den flachen Vientiane Distrikt. Dann ging es ins Bergland. Eine Achterbahn ist nichts dagegen wenn es rauf und runter geht, rechts links und langsamere Laster überholen, die oft nur im Schrittempo fuhren. Hier kann ich nachvollziehen das es auf der langen Strecke von Luangprabang nach Vientiene bei dem einen oder anderen Passagier zu Unpäßlichkeiten kommt. Bei uns passierte das einem kleinen Mädchen die mit ihren Eltern mitfuhr. Beunruhigend war natürlich auch das wir bestimmt 15 min hinter einem Propangaslaster festhingen. Auch die Rinder die ganz selbstverständlich die Straße oder das was sich so nannte, für sich beanspruchten waren natürlich auch immer für eine Überraschung gut. Im bergigen Teil war dann weniger los. Auch die Dörfer waren kleiner und nicht so "busy" wie in der Ebene. Aber immer noch wesentlich mehr als europäische Dörfer die ja manchmal Geisterstädten gleichen. Vang Vieng schließlich liegt in einer kleinen Hochebene und ist fest in Backpacker Hand. Der Ort hat sich auf eine eher unaufdringliche Weise darauf eingestellt und bietet neben unzählige Guesthouses, die teilweise sehr schön am Nam Song Fluß gelegen sind Restaurants mit Chillout Zone auch Bespassung wie Tubing, Kajaking , Trecking etc. Alles in einer schön entspannten Atmosphäre. Sehr nett...abends ist hier wahrscheinlich gut Party.
Chillout in Vang Vieng
In Vang Vieng

Den Public Bus der angeblich um 17:00 fahren soll gabs nicht. Also habe ich bei einem windigen kleinen Travelagent die Rückfahrt auf einem dieser aufgebohrten TukTuk Lieferwagen gebucht. Was soll ich sagen: Es war hart, sehr hart. Im Vergleich zu dem bequemen und klimatisierten Minibus war dieser Gurkenlaster für den gleichen Preis eine Liga für sich und es kam noch dicker.
Der Laster nahm unterwegs  immer mal Leute auf oder manche stiegen aus. Manchmal hatte man den Eindruck das hier die Einkäufe eines ganzen Jahres mittransportiert wurden. Der Gurkenlaster glich bald einem Gemischtwarenladen. Zu guter letzt wurde noch ein defektes Motorrad hinten auf die Tritt-Plattform gewuchtet und festgebunden. Etwa 7 km vor Vientiane fuhr der Gurkenlaster in eine Art Depot und verwies auf einen anderen Tuktuk der naturlich Geld sehen wollte. Das ich bereits bezahlt hatte und eine Quittung vorwies nahm er zur Kenntnis, blieb aber bei seiner Forderung. Für 3€ kam ich dann schließlich nachhause.
Zusätzlich zu den Fruchtshakes die ich hier literweise konsumierte gab es in Vientiane und Vang Vieng noch fantastische Sandwichs in allen Varationen. Klasse. Auf dem Morning Market habe ich dann auch meine Hängematte für 6€ gefunden.
Der "Gurkenlaster"
2.2 Abreise
Im Flughafen Wattay gabs einen kleinen Schreck da zum Abflug um 21:40 noch kein Boarding erfolgte. Eine Verspätung kann ich für meinen Anschlußflug nicht gebrauchen da hier nur eine Stunde Zeit war. Zum Glüg ging das Boarding mit wenigen Passagieren recht flott und zehn Minuten nach Beginn wurden schon wieder die Türen zugehauen und der Flieger zurückgeschoben. In Bangkok war dann doch alles recht pünktlich. Im Gate E8 dann jede Menge Menschen. Wollen die alle mit? Dann sehe ich das ich mit einem A380 fliege der ja so um die 500 Leute verdaut. Dann wurde es lustig. Der Riesenvogel ist eine halbe Stunde auf der Runway umhergeirrt um dann wieder am Gate anzukommen wo eine Treppe angeschoben wurde. Da der A380 im Seitenleitwerk eine Kamera hat konnte man alles gut mitverfolgen. Vielleicht hat der Captain vergessen die Kafeemaschine auszumachen oder es musste noch Scheibenwaschwasser nachgefüllt werden. Mit einer Stunde Verspätung gings dann los mit einer äußerst hübschen...ok.
Fazit:
Die 470Km von Luangprabang bis Vientiane hält auf den ersten 110Km bis zum Dammbau drei echte Herausforderungen bereit. Hier sollte man sein Boot beherrschen und auch etwas Erfahrung in turbulentem Wasser der Stärke WW 2-3 haben. Sonst haut es einen um. Eine Schwimmweste ist anzuraten. Umtragen ist mühsam.
Längere Steingärten mit einigen schwereren Stellen gibt es zwischen Chiang Khan und Sangkhom
Der Rest ist etwa 5 km schneller Standard ohne grosse Problemstellen. Aufpassen muß man natürlich immer auf Felsen im Wasser. Alle diese Stellen sind aber machbar. Man lernt auch im Laufe der Tour den Fluß zu lesen, dh wo fahre ich am besten lang und was erwartet mich dort. Ich muß aber auch sagen das mein gut beladenes Pouch E65 Faltboot sehr satt und stabil im Wasser lag und mich sicher durch die schwierigen Stellen gebracht hat.
Alle die Leute deren Berichte ich gelesen habe lagen mindestens einmal im Wasser. Das ich als WW Neuling das vermeiden konnte macht mich natürlich ein bisschen stolz. Vielleicht war es ja auch nur Glück.
Das Wetter war angenehm sonnig. Nachts wurde es frisch und morgens oft neblig. Die ganze Umgebung war auch tagsüber leicht dunstig. An Brennholz war diesmal kein Mangel.
Es waren einige Dörfer entlang des Flusses und es gab einigen Verkehr mit kleinen Booten. Größere Boote waren selten. Auch das am Ufer entlang vagabundierende Vieh war ein kleines Manko bei der Lagerplatzsuche. Mücken - und Ungezieferfreie Camps gab es aber genug. Bis 18:00 sollte man sein Camp gefunden haben da es ab  18:30 schlagartig innerhalb von 30Minuten dunkel wird.
Von zuhause habe ich Tee, Milchbrei, Tütensuppen und Müsli mitgebracht. In Luangprabang habe ich noch Gurken, Äpfel, Zwiebeln, Kekse, Tunfisch, Pfirsisch und Cornedbeefkonserven und Reis und Fertignudelgerichte. Konserven gibt es aber wenig. Man hat aber auch wenig Hunger. Außerdem hatte ich 20ltr Wasser dabei.
Insgesamt gefiel mir der erste Teil vom goldenen Dreieck bis Luangprabang besser weil der Mekong dort noch deutlich kleiner und das Bergpanorama intensiver ist.
Aber auch dieser Teil ist eine schöne Tour die mehr sportliche Herausforderungen bietet. Dadurch das der Fluß auch gut zu erreichen ist kann ich jedem Interessierten nur diese wunderschöne Tour ans Herz legen.
Picasa Fotoalbum
Video zum ersten Teil der Tour



@2014 Guido Sandrock

2 Kommentare:

  1. Da bin ich schon gespannt auf mehr! Halt uns auf dem Laufenden.

    LG

    Steve

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  2. Feine Tour und dicken Respekt, habe jeden Tag reingesehen um zu schauen was es neues gibbet.

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