31.5.17

Italien/Vogalonga Kajaktour 2017

Paddeltour mit Kajak / Faltboot über Gardasee , Fiume Po und die Lagune von Venedig zur Vogalonga 2017


... oder: Die Tour der entäuschenden Mitpaddler
 Flixbus Umsteigen in Frankfurt
21.05.
Start mit dem Flixbus gen Verona. Nach 14 Stunden Fahrt mit Umstieg in Frankfurt waren wir am Ziel. Glücklicherweise fuhr der lokale Anschluß-Bus direkt durch von Verona bis Malchesine am Gardasee. Zu den 5,40€ wollte der Fahrer aber noch 4,50€ wegen des Übergepäcks haben. Nach etwa zwei Stunden ließ er uns am Camping Claudia in Campagnola raus. Der Camper entpuppte sich als laut und teuer.
22.05.
Rund um den Gardasee gab es entweder viele junge Sportler oder viele Rentner. Wenig dazwischen. Zuerst Boote zusammenbauen und dann etwas einkaufen. Zum Frühstück entpuppte sich mein Mitpaddler Dieter als der Rührei-Pabst. Seine Kreationen waren richtig gut.
23.05.
Am Tag danach fuhren wir mit der Seilbahn den Monte Baldo hoch. Oben war Startplatz der Paraglider. Ein toller Ausblick über den See bei tollem Wetter.
Am zweiten Tag fuhr ich mit dem Schnellboot nach Desenzano, wo ich mich mit meinen ehemaligen Couchsurfer-Gästen Mauro und Clarissa getroffen habe und mit ihnen dort einen schönen Tag verlebt habe.
Blick auf den Gardasee vom Monte Baldo
Durch Verwerfungen in der Bekanntschaft unserer weiteren Mitreisenden Jürgen und Jens können sie uns nicht am Mincio umsetzen und dort mit uns paddeln. Stattdessen nimmt uns Jürgen mit seinem Auto in Garda auf und bringt uns direkt zum Po.

24.05.
Wir starteten bei schönem Wetter und leichtem Gegenwind gen Garda. 30 Km war eine ehrgeizige Strecke. Nach etwa 20 km meint Dieter: " Hinter der nächsten Landzunge ist Garda."
Ich prüfte das per Googlemaps und meinte,  das könnte nicht sein. Dieter fuhr enthusistisch voraus und steuerte einen Strand an, wo er den Treffpunkt mit Jürgen vermutete. Nachdem er nix gefunden hatte, steuerte er den nächsten Strand an und stieg aus. Nach intensiven Telefonaten stellte sich heraus, dass wir gar nicht in Garda waren, sondern in Torri del benaco. Jürgen hat uns aber trotzdem dort abgeholt und wir haben die Boote aufgeladen.
Er hat uns dann nach Revere am Fiume Po im Wallerkamp Heiner abgeladen. Das ist ein Fischkamp, das auf Waller, eine bis zu drei Meter lange Welsart, spezialisiert ist. Nette Leute und sehr camperfreundlich.




Hier haben wir uns in einer der kleinen Gästehütten eingemietet und einen Relaxtag eingeschoben.
Unser nächstes Ziel nach 52 km war Pontelagoscuro, wo wir auf der Wiese des Societe Canottierie, des örtlichen Kanu und Ruderclubs, übernachteten. Der Po hatte zwischen ein und vier km Strömung und war beim Strecke machen keine Hilfe; ebenso wie die knalligen 30 Grad.
Nach Pontelagoscuro haben wir nach weiteren 42 km ein schöne Sandbank im ansonsten immer eintönigeren Fluß gefunden.
Nach etwa 12 km erreichten wir am nächsten Tag links die Schleuse zur Volta Grimana, die nach 25 km in der Lagune von Venedig endet. Die drei Schleusen an Etsch und Brenta mussten telefonisch kontaktiert werden und wir wurden 0-20 cm geschleust.
Unterkunft fanden wir in der Marina del Sol an der Brenta  wo wir im Garten des Marina Restaurants campten
Jürgen, den wir am Camping Oasi angerufen haben, kam uns die Brenta entgegen. Im Oasi haben er und Jens ein Häuschen gemietet.

31.05.
Bootssteg Camping Oasi
Dieser Camper war nicht mein Fall, und die Adria ist hier auch keine Offenbarung. Morgen wollen wir deshalb zwei Tage früher nach Venedig paddeln.

01.06.
Wir paddelten die Brenta hoch, was dank Gezeiten kein Problem war, und durch den Canale Lombardo erreichten wir die Lagune von Venedig. Wir durchpaddelten Chioggia, das als "Klein-Venedig" bezeichnet wird.
Die 38 km zum Camper San Nicolo waren mal wieder hart, und nach Differenzen mit meinen Mitpaddlern beschloß ich alleine weiter zu paddeln. Ich muss hier mal sagen, das diese Drei plus Eins-Konstellation manchmal problematisch ist, aber so unkameradschaftlich bin ich noch nie behandelt worden. - Unangenehme Leute.
Dieter und Jürgen paddelten vor, haben aber am Ausstieg in Sannicolo auf mich gewartet (wenigstens hier die Paddlerehre gerettet). Am Abend habe ich den Dreien dann eröffnet, das ich fortan meiner eigenen Wege gehen würde. Mir wurde Egoismus und Faulheit vorgeworfen. - Na, hätte man ja vorher was sagen können, anstatt schlechte Laune zu verbreiten.
Dieter wollte dann natürlich mit den beiden im Auto nach Hause fahren und sein Geld für das Nachtzugticket zurück haben, das ich für uns gekauft habe. Darum kann er sich gerne kümmern, ich tu´s nicht, sagte ich ihm.
43. Vogalonga - ich war dabei
Glücklicherweise fand sich noch Lorenz und seine Freundin Melanie ein, die ich über einen gemeinsamen Paddelkameraden kannte. Auch Klaus Benndorf mit seinen erwachsenen Kindern und deren Partnern waren interessante Gesprächspartner. Der Platz füllte sich langsam mit Zelten und Booten, denn am nächsten Tag sollte die Vogalonga starten, eine etwa 30 km lange Paddeltour, bei der nur muskelbetriebene Boote teilnehmen dürfen. Zumindest im Canale Grande ist dafür der Bootsverkehr gesperrt.

03.06.
Wir sind heute zum Anmelde Büro gegangen und haben unsere Startnummern und andere Gimmicks wie Poster, T-Shirt etc. geholt. Viele kamen im Boot hierhin, um sich anzumelden. Das Büro war nicht weit von der Rialtobrück am Canale Grande. Es waren viele verschiedene Boote hier: Ruderboote, Drachenboote, Gondeln, Kajaks, Kanus, SUP, Schlauchboote etc.
Am 04.06.
versammelte sich alles im Wasser vorm Markusplatz, und mit einem Böllerschuss wurde gestartet. Ich habe allerdings an San Nicolo gewartet und nach 20 Minuten kamen die ersten Drachen- und Ruderboote. Es war so eine Masse an  Booten, dass ich in dem Getümmel nur zwei km mitgepaddelt bin und auf die Medallie verzichtet habe. Üm 15 h war alles vorbei.
Jürgen drückte mir das Geld für den Campingplatz in die Hand und reiste mit Jens ab. Dieter hatte sich doch anders entschieden und wollte morgen per Nachtexpress mit nur zurück fahren.

06.06.
Abreise. Blöderweise hatten Jens umd Jürgen nicht ausgecheckt, und das System des Platzes führte sie noch als Gäste, so dass noch jeweils 15€ pro Person zu zahlen war, was ich auch leichtsinnigerweise tat. Dieter sagte zu, das Geld bei den beiden nachzufordern. Um es gleich zu sagen: auf den 30€ bin ich sitzengeblieben. - Unanständig!
Wir sind dann mit dem Vaporetto direkt zum Bahnhof Santa Lucia und dort in den Nachtzug. Mit unserem Gerödel war es im Sechserabteil schon eine arge Quälerei; der Waggonschaffner hatte ein Einsehen und quartierte uns in ein freies 4er-Abteil ein. Das war uns ein gutes Trinkgeld wert. Es gab Morgens Kaffee, Brötchen und eine Stunde Verspätung in München zum Anschlußzug nach Mannheim.
Dieter zeigte hier einen kurzen Geduldsfaden und ranzte beim Ein -und Ausladen die Leute unfreundlich an, wenn's nicht nach seinem Sinn ging.
Wir wurden in Mannheim von Roland abgeholt, der mit mir in Kanada paddeln wollte. Wir wollten dann alle zusammen nach Köln (Probe-)Paddeln und in Koblenz noch Dieters Freund Achim treffen.
07.07.
Wir übernachteten im Kanuklub Neckarau, bauten die Boote auf und starteten am nächsten Morgen. Leider ergaben sich bei Roland an diesem einen Tag soviele Fragezeichen zu Gesundheit, Fitness etc., dass ich ihm am ersten Abend mitteilte, doch lieber allein in Kanada zu paddeln. Er war natürlich enttäuscht, hatte schon den Flug gebucht, aber ich hätte kein gutes Gefühl bei der Sache gehabt.
Er paddelte dann den nächsten Tag noch zehn Km bis Nierstein mit und hörte dort auf.
Ich bin dann mit Dieter bis zum Postsportverein Koblenz gepaddelt, wo sein Freund Achim mitpaddeln wollte. Hier ging wieder das gleiche Spiel los: Nichtbeachtung, ruppige Umgangsform etc. Ich beschloss dann alleine weiter zu paddeln. In Brohl machte ich wegen starkem Gegenwind nach etwa 30 km Schluss. Die restlichen 70 km bis Köln machte ich am nächsten Tag.

© Sandrock

1 Kommentar:

  1. Jep, jetzt siehst du mal was du dir mitmachst wenn du ohne mich nach Italien fährst. Mein Beileid hast du trotzdem. ;) LG Steve

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