25.11.16

Backpacking in Südostasien 2016/17

Backpacking in Südostasien 12.2016-01.2017
Picture Gallery and Youtube Video
So, jetzt ist es raus:  Diverse Pläne für Paddeltouren sind erstmal auf Eis, da sich niemand gefunden hat, die teilweise exotischen Touren mitzumachen. Ich habe die üblichen Verdächtigen angesprochen. Entweder war der Zeitpunkt falsch oder es war zu heiss, zu weit, zu gefährlich oder landschaftlich zu reizlos.
So habe ich mich entschlossen, knapp zwei Monate durch Südostasien zu backpacken.
Geplant sind Myanmar, Kambodscha, Vietnam, Malaysia und Indonesien. Am 02.12 lande ich in Bangkok und der Rückflug ist am 23.01. ab Hanoi.
Für Myanmar und Kambodscha habe ich mir ein E-Visum besorgt. Das kann man über die entsprechenden Webseiten beantragen. Die Einreise ist aber dann auch nur an bestimmten Grenzpunkten möglich.

Für Vietnam benötigen Deutsche derzeit kein Visum, wenn sie max. zwei Wochen im Land sind. Für die anderen Länder ist für Deutsche ebenfalls kein Visum erforderlich.
Wie immer habe ich die Seiten des Auswärtigen Amtes konsultiert. Hier gibt es gute Informationen über Einreisemodalitäten und Reisewarnungen bzw., was man so beachten sollte.
Die entsprechenden Reiseführer z.B. von Stefan Loose und Infos habe ich als Ebook für den Kindle besorgt. Eine tolle Sache, wobei leider die Farbe im S/W-Kindle auf der Strecke bleibt, aber man hat halt nicht soviel zu tragen.
Gebucht habe ich die ersten drei Nächte in Bangkok im Once agian Hostel wieder über Hostelworld. (habe gerade nochmal geschaut: es ist ausgebucht). Das Hostel liegt in der Nähe der Khao San road, dem Backpackerviertel wo man vom internationalen Studentenausweis, Presseausweise und Führerschein, Raubkopien, internationalen Zeitungen bis zur deutschen Krankenkassenkarte alles bekommt. Im Zuge des Tatooboom wird auch eifrig tätowiert. Tätowierte Thai habe ich noch nicht gesehen, richtet sich wohl eher an Touristen. Qualität und Hygiene sollen aber gut sein.
Dort sind auch eine Menge Reiseagenturen. Hier werden Flüge, Schffs- und Bustransfers in alle möglichen Länder und Regionen angeboten. Will ich mal schauen, was sich da so anbietet.

01.12.2016 Düsseldorf
Los gehts. Der Emirates Flug startet pünktlich. Der Airbus A550-500 war voll. Die Flugzeug nach Dubai beträgt knapp sechs Stunden.
In Dubai gab es drei Stunden Aufenthalt, dann ging es wieder in einen Airbus A380. Flugzeit ist 5:45 Std. Am Flughafen Bangkok wieder die übliche Check-in-Prozedur, wobei die Angabe des Hostels neu war. An einem Fantasienamen würde sich aber vermutlich auch niemand stören. Mit dem Skytrain bin ich vom Airport bis zu Endstation Phayathai gefahren. Die folgende Weiterfahrt mit einem Motorroller kam einem Nahtod-Erlebnis gleich. Auf der Strasse drehen, zwischen den Autos durchfahren und auf der Gegenfahrbahn fahren ... - Wer bremst, ist feige. Aber immerhin war Stau kein Thema für uns.
Das Hostel war fürs Geld ganz ordentlich, hatte aber den Charme einer Baustelle; immerhin gab's einen schönen Dachgarten und Vorhänge vor den Betten.

05.12. Bangkok
Am Asus-Tablet hat sich die Wifi-Schnittstelle verabschiedet. Irgendwas Neues musste her. Zur Mbk Shopping Mall bin ich mit einem Public Boat durch die Klongs (Kanäle) gefahren. Einen Augenblick hatte ich überlegt, damit eine Spazierfahrt zu machen, aber dann hat dann hat es doch zu sehr gestunken. In die Klong und damit in den Chao Phraya wird ja alles eingeleitet. Glaube nicht, dass hier viel geklärt wird.
Das hier im Mbk Market Shopping mall gekaufte Samsung-Tablet hat erst mal Facebook auf Thai umgestellt, sonst keine andere Anwendung. Die freundliche Rezeptionistin im Hostel hat's zumindest teilweise wieder umgestellt.
In der Khaosan die ich diesmal auf Anhieb gefunden habe, hab ich erst mal fünf Tage auf einer ruhigen Insel Ko Chang etwa 200 km von Bangkok gebucht. Danach vermutlich ein Bustransfer nach Kambodscha über die nahegelegene Grenze Hat Rien.
Hier im Hostel bin ich mit einem Leverkusener (meine Heimatstadt) ins Gespräch gekommen, der schon ein Jahr hier unterwegs ist, und habe mir für Myanmar ein paar Tips geholt (der Inle See und Bagan).

06.12.
Mittlerweile bin ich ins Kawin Hostel. umgezogen, mitten in die Khaosan Road.
Am Empfang saß ein leibhaftiger Ladyboy. Knallrote Lippen, Bluse, knallenge Jeans, FrauenSlipper und tiefe Männerstimme.
Um 2 h nachts war endlich Ruhe. Morgens um fünf Uhr wurden dann im angrenzenden Busdepot die Motoren laufengelassen. Selbst bei geschlossenem Fenster war es laut. Ich weiss schon, warum ich Ohropax mitgebracht habe.
Am nächsten Morgen zur Abreise nach KoChang habe ich im McD gefrühstückt. Dort lagen schon eine Menge abreisende Partykids mit dem Kopf auf dem Tisch.

07.12. Ko Chang
Die Anfahrt bis zum Bailan Beach Resort auf Ko Chang dauerte inkl. Fähre etwa einen Tag. Das Taxi zur Anlage habe ich mir mit einem holländischen Pärchen (zwei Männer) geteilt. Die Anlage hier ist eine typische Touristenanlage, die zwar nachts ruhig war, aber die umliegenden Anlagen taten ihr Möglichstes, um das wett zu machen. Ich habe einen ganz netten Bungalow, und das Essen ist auch ganz ordentlich. Glücklicherweise sind hier nicht viele Leute. Es gibt noch ein paar andere kleine Inselchen in der Umgebung, die mit dem Boot zu erreichen sind. Zudem wurde hier auch noch gebaut. Es ist schwer, in Thailand ein ruhiges Eckchen zu finden.

08.12.
Die Nacht war diesmal ruhig, und ich bin mit einem dieser Shuttle Taxis, die hier immer hin und herpendeln, nach white sands, dem grössten Ort  und längsten Strand, gefahren. Hier habe ich eine Kompletttour nach Sihanoukville gebucht inkl. Fähre, Fahrt über die Grenze und bis Sihanoukville. Public-Busse fahren nur bis zur Grenze, dann muss man weiter organisieren. Man muss aber sagen, dass der Transport mit Bussen, Taxen, TukTuks, Mopeds, Fliegern, Booten etc. hier in Thailand sehr gut organisiert ist. Es fährt niemand mit dem Rad oder geht gar zu Fuss. Mal schauen, wie das in Kambodscha aussieht.

09.12.
Habe heute ein Islandhoppingtour mitgemacht, mit Schnorcheln. An den Stellen, wo die ganze Horde ins Wasser gelassen wurde, blieben wohl nur die Tiere zurück, die nicht schnell genug oder gar nicht verschwinden konnten: Seeigel, Seesterne.

10.12.
Um 7 h kam der Bus, sammelte noch fünf andere Leute ein und ab gings auf die Fähre. An der Grenze Hat Lek war es so, wie ich es mir gedacht habe. Der Bus lud uns aus und wir mussten die Grenze nach dem Auschecken in Thailand und zum Einchecken in Kambodscha zu Fuß überqueren. Grosses Kino war der "Gesundheitscheck", wobei wir mit einem Gerät, das einem 80er Jahre-Scanner verdammt ähnlich sah, "geblitzdingst" wurden und eine amtliche Bestätigung bekamen, dass wir gesunde Männchen der Spezie Homo Germanicus  sind. Kostet 20 Baht. Ich habs gezahlt und als Souvenir behalten.
Abgesehen von irgendwelchen Technikproblemen ging mein E- Visum durch. Ich hatte am Abend zuvor nochmal die Begleitmail gelesen und festgestellt, dass man Änderungen zum Zeitpunkt und Ort des Grenzübertritts online nachtragen muß. Ging aber problemlos über die Webseite.
Man muss bei Einreise Foto und Fingerabdrücke abgeben. Je armseliger und kleinkarierter ein Land ist, desto grösser oft die Paranoia.
Jeder von uns hatte in KoChang zwei Bus-Tickets bekommen, wobei die Kambodschaner sich drängelten, uns für ihren Bus zu requerieren und das zweite Ticket einzusammeln. Nur - es war kein Bus da! Erst hieß es, er kommt in drei Std., dann in 2,5 Std., dann war er schließlich nach einer Stunde da. Mit uns fuhr ein schon verzweifeltes Paar, das nach Phnom Penh wollte und unterwegs umsteigen musste, sonst wären die gar nicht weggekommen.

12.12. Sihanoukville
Ich bin mit Sebastiano, den ich im Bus kennengelernt habe, in das Guesthouse seiner Schwester gefahren. Die Schwester, eine Malerin und ausnehmend hübsche 28jährige, ist ebenso ein Paradiesvogel wie ihr Bruder, der sich sein Geld als Weinkenner verdient. Sie hat das Chochi vor drei Jahren mit einem Partner ausgebaut und eröffnet. Jetzt ist wohl schon alles abbezahlt.
Obwohl das Zimmer schön, aber nicht allzu leise 50 Meter vom Serendipity Beach entfernt  war, dachte ich mir, es geht noch günstiger als 24$. Im Malibu direkt am Strand bekam ich dann ein hübsches AC-Zimmer für 16$. Gegessen habe ich immer im Tranquility Guesthause, eine chillige Bar mit schöner Terasse zum Meer und netter Bedienung. Ist auch in meinem Nelles-Reiseführer von 2009 eingezeichnet. Die Zimmer und Guesthäuser sind hier überhaupt in einem gepflegteren Zustand als in Thailand.
Der Strand hier ist echt kilometerlang. Die ganze Stadt, auf einer Halbinsel gelegen, wird praktisch von Stränden eingerahmt. Es gibt hier auch viele Landminen-Opfer, die betteln. - Meist Leute ohne Beine, schrecklich. Habe schon fast alle 1$ Scheine gespendet.
Habe mir heute für 5$ ein Moped gemietet (ohne Licht, Licht kostet extra) Hier ist wieder Rechtsverkehr und die Strassen sind auch nicht so eng wie in Bangkok. Nachdem ich auf ko Chang einen Touristen-Unfall gesehen habe, wo die thailändische Verursacherin einfach weitergefahren ist, wollte ich eigentlich nix mieten. Aber zu den anderen Stränden kommt man nur schwer hin. Habe mir den Fischereihafen und die anderen Strände angeschaut. Die sind meist auch sehr chillig. Auf einem Abschnitt der Strasse hat sich eine Affenhorde breitgemacht und bettelt die Leute an. Wenns nix gibt, wird zur Not auch geklaut.

14.12.
Habe mir heute auch mal das Rotlichtviertel angeschaut, weil es direkt um die Ecke war. Im Grunde muss man nur dem Zug der europäischen Männer folgen, dann kommt man hin. Ich hatte nach einem Rundgang schon genug und habe mir in einer Bar lieber eine Sängerin/Gitarristin angehört, die Wunschtitel spielte. Sie spielte z.B. "Stairway to heaven" oder"Yesterday" komplett vom Blatt. Was ist schon das billige Rotlichtvergnügen gegen diese fantastischen Musikklassiker?!

15.12. Kep/Rabbit Island
Heute ging es mit dem Minibus nach Kep richtig gut los. Von Kep wollte ich auf Rabbit Island, eine chillige Insel ohne Strom, Internet etc. Nachdem sich zwölf Reisende in den Minibus gequetscht hatten, hat das Ding bei 50 km/Stunde ein Rad verloren. Alle Radmuttern sind abgerissen und das bei einem Daimler-Benz! Glücklicherweise ist nichts passiert, aber wenn wir schneller gewesen wären, hätte es böse ausgehen können. Nach etwa einer Stunde war ein Ersatzbus da und der Fahrer machte sich daran, die verlorene Zeit aufzuholen (was aber alle, bis auf einen Italiener, mit Gelassenheit hinnahmen). In Kep stieg ich dann mit fünf anderen ins Boot, setzte über nach Rabbit Island und mietete mich in einer der Strandhütten ein.  Hier gibt es ein paar Strandhütten, einen Stromgenerator, ein "Restaurant", viele Hunde, Hühner und Katzen und ... ja was noch?

16.12. Rabbit Island
Bei einem halben Rundgang über die kleine Insel habe ich mir ein paar andere Strände angeschaut, die meist nur von Fischern bewohnt werden, aber leider auch ziemlich zugemüllt sind. Überhaupt liegt hier überall viel Plastikmüll in der Landschaft.
Auffallend sind hier die vielen unterschiedlichen Schmetterlinge. Sehr bunt und teilweise handgroß. Nachmittags kommt etwas Leben in die beschauliche Ruhe, wenn so 20 Tagesausflügler von Kep ankommmen. Gegen 17 h ist wieder Ruhe, bis auf die Rucksacktouristen, die hier bleiben. Ich werde wohl auch noch einen Tag bleiben. In der Hängematte chillen und zu lesen ist einfach gut.

18.12.
Die Überfahrt ging wieder einfach und der Bus nach Phnom Penh nahm mich vom Pier mit. Was einem da allerdings an "Bordunterhaltung" geboten wurde, kam schon fast einer Körperverletzung gleich. Sich immmer gleich anhörende kambodschanische Schlager nur von Männern (manche in Uniform) vorgetragen, dazu tanzende langnasige, glücklich lächelnde Pärchen und gelegentlich eine verschämt die Augen niederschlagende  kambodscha Schönheit (langnasig) auf der Bühne, den Sänger anhimmelnd. So ging das fünf Stunden, eine Endlosschleife an Grauen in ordentlicher Lautstärke.
Ich konnte da nur mit Iron Maiden auf dem Handy gegenhalten. Ich hoffe nur, dass der Akku auf meiner Seite ist.
The mighty Mekong bei Phnom Penh

Die Fahrt hierher war landschaftlich ziemlich uninteressant. Es liegt wirklich unglaublich viel Plastikmüll herum. Weiss nicht, warum die das Zeug nicht einfach verbrennen. So verteilt der Wind alles.
In Phnom Penh habe ich dann in Downtown im French Quarter (so sieht es hier jedenfalls aus) ein 10$-Zimmer gefunden; ohne Fenster und deswegen ruhig. Die 172te ist aber eh eine ruhige Nebenstrasse, 200Meter zum Mekong.

20.12. Phnom Penh
Gestern war ich im Genocide  Museum Tuol Sleng S21, wo die Roten Khmer etwa 20.000 Menschen inhaftiert, gefoltert und dann umgebracht haben auf den "Killing fields" Choeung ek, 15km vor der Stadt. Eine gute Ausstellung mit allerdings teilweise drastischen Bildern. Die Vietnamesen haben nach der Befreiung und Entdeckung des Gefängnisses alles fotografiert. Kurz vor der Befreiung wurden noch 14 Menschen getötet, dann flohen auch die Folterer. Sieben Menschen wurden gerettet. - Ein hartes Erlebnis.
Das Nachtleben findet hier weitgehend in den Strassen der Altstadt, abgehend vom Riverside drive statt. Tommy, ein Amerikaner, auf die vielen alleinreisenden, weissen alten Männer angesprochen, erzählte unaufgefordert, wie das hier läuft mit dem Sextourismus.
Eine schöne lebhafte Uferpromenade gibt es aber auch. Sehenswert.
Für morgen geht es mit dem Boot den Tonle sap-Fluss hoch bis nach Siem Reap. Bisschen Tempel gucken. Von dort werde ich dann am 24.12. nach Saigon fliegen.

23.12. Siem Reap
Das Schnellboot war etwas zu 20% ausgelastet, wohl meist mit Touristen, bei einem Fahrtpreis von 35$.
Die etwa 50km schnelle Fahrt über den Tonle sap Fluss und See dauerte fünf Stunden und war kein Highlight. Der Anleger in Siemreap liegt ziemlich weit ausserhalb, so dass ich schon von Phnom penh eine Abholung bestellt habe.
In Siem reap bekam ich im Siem Reap Pub Hostel zentral, aber (für asiatische Verhältnisse) ruhig, ein AC-Zimmer, diesmal mit Fenster für 18$.
Ermahnung des Rezeptionisten: "Dont fall in Love with a Ladyboy." Aha, danke auch.
Die Stadt selber war eine Entäuschung, vor allem die nervigen Tuktuk-Fahrer und Massage-Mädels. Selten war es so nervig wie hier. Es gibt hier aber auch von beidem viel zu viele. Manchmal gehts nur, wenn ich mich an eine Gruppe anderer Touristen hänge. Dann ist meist Ruhe.
Zwei Beispiele: in einem Marktstand gab es selbstironische T-Shirts mit der Aufschrift: "no Tuktuk, no Massage!"
Ein Guesthouse namens "Horly House"  (gemeint ist holy House) warb für sein "Navy Khmer Food" Wer sich schon bei bei der Übersetzung so wenig Mühe gibt, dessen Küche und Haus mag man sich besser nicht anvertrauen.
Da hier alle interessanten Stellen weit auseinanderliegen, habe ich mir für das Dreifache wie in Sihanoukville ein echtes Schrottmotorrad gemietet. Das Minenmuseum und die Butterfly Farm habe ich trotzdem nicht gefunden. - Enttäuschend. Die Angkor Wat Tempel habe ich mir wegen der Besuchermassen erspart.

24.12.
Abends hatte ich echt keine Lust rauszugehen. Zum Frühstück und zum Leute gucken ging ich gerne in das Kuriosity Kafe, ein origineller Laden am Nightmarket, erkennbar an der US-Zapfsäule an der Front. Gegessen habe ich richtig gut und günstig im Family Business Hidden Home Restaurant etwas abseits des Trubels, direkt neben meinem Siemreap pub Hostel. Der Inhaber hat mich auch zum Flughafen gefahren.

25.12. Saigon
Beim Check-in hat mich die Frau darauf hingewiesen, dass in Vietnam ein Rückreiseticket vorzulegen ist. Da gab es auch prompt Probleme bei der Einreise. Die freundliche Grenzerin (ich liebe Frauen in Uniformen) strahlte: kein Visum, kein Rückflugticket: "I cannot do that". Ich: "What can i do to satisfy you?  Do you have here a Travelagency? I buy a ticket." Strahlendes  Lächeln: "We dont have." Ich: "I leave my passport here and bring you my fly back ticket. Its in my Backpaker." Ergebnis wie erwartet: Strahlen: "I cannot do that." Dann kam sie mit der Extra-Fee heraus: "10$ and it will work." Na gut, wenn das so ist, frohe Weihnachten.
Mit dem Public Bus bin ich bis ins Zentrum gefahren. Ein Schlafplatz zu finden war aber gar nicht so einfach. Wegen Weihnachten war alles belegt. Untergekommen bin ich schliesslich im Saigon 1971, einem Cafe mit einfacher 4-Bett-Unterkunft für Saisonarbeiter. Der Abend wurde dann mit dem Besitzer Tony und ein paar Freunden noch ganz lustig.
Das Nachtleben ist enorm. Vor allem auf der Touristenmeile Bui vienh war unglaublich was los. Zusätzlich waren sagenhaft viele dieser Mopeds und Autos unterwegs, unglaublich, wie hier gefahren wird. Ausserdem bin ich gefűhlt das 1000te mal nach einer Massage gefragt worden. Google enthűllt, das diese Massagesalons meist Bordelle sind.
Nach Weihnachten war aber alles etwas ruhiger.
Mein Halbtagestour zu den Tunneln von Chu chi war jetzt nicht so toll. Hier hat der Vietcong seinerzeit ein etwa 250 km langes Tunnelsystem gegraben. Die Anfahrt war recht lang, der Guide schlecht zu verstehen und das "Museum" eher lieblos zusammengestellt. Von den ursprünglichen Tunneln war kaum etwas zu sehen.
Die zweite Tagestour auf dem Mekong war besser, obwohl es ein bisschen den Charakter einer Verkaufsveranstaltung hatte. Man wurde aber zu nichts gedrängt. Alles angenehm.
Die Fahrt selbst war recht kurz, da haben wir schon an einer der Inseln im Delta bei My Tho angelegt und uns die Herstellung von Honigerzeugnissen und Coconut Candies angeschaut hatten. Wir haben eine Eseltour und Ruderbootstour in den Kanälen gemacht. Ausserdem war ein einfaches Essen und ein Guide im Preis von 7$ mit drin. Da ist nichts gegen zu sagen.

27.12. Kuala Lumpur
Eigentlich hatte ich ja fünf Tage im Matahari Lodge/Kuala Lumpur gebucht, aber soviel gibt Kuala Lumpur (KL) jetzt nicht her. Die Stadt ist extrem fussgängerunfreundlich, und der ÖPNV ist mit seinen vier eigenen Companies auch recht unübersichtlich. Jetzt bin ich am 30. schon Richtung Penang. Die Taxifahrt zum Busterminal Bersepadu Selatan (TBS) wird wohl mehr kosten als die Busfahrt zum 300 entfernten Penang.
Die zwei Tage war ich hier im Butterfly Park, habe eine Moschee und einen sehr schönen Kunstmarkt besucht und den Ausblick vom Kl Tower genossen (sensationell zum ebensolchen Preis von 20€). Insgesamt keine schöne Stadt, die durch die moderne Architektur und die Hochhäuser allerdings einen gewissen Reiz hat.
Praktisch sind die GoKL-Busse, die auf vier verschiedenen Strecken immer im Kreis fahren und frei sind.
Auf dem KL Tower / Kuala Lumpur

30.12.
Das Bersepaddu Busterminal hat fast die Ausmasse eine Flughafens und wurde auch fast so gehandhabt. Nachdem mir die freundliche Information mein Onlinticket ausgedruckt hatte, musste ich mir damit eine Bordkarte holen und zu meinem Gate gehen. Mein Bus hatte eine Stunde Verspätung oder ist vermutlich ganz liegengeblieben, und so hat man mich auf einen anderen Bus gepackt. Das Busfahren ist hier echt komfortabel und ich habe Schlaf in den bequemen Liegesitzen nachgeholt. Bei einem Zwischenstopp an einem grossen Terminal wurden, wie ich vermutete,  die 15-minütige Pee-Pause angekündigt und ich, wie auch andere, stiegen aus. Als ich nach etwas Herumlaufen nach draussen sah, fuhr der Bus gerade los. - Ich losgespurtet, aber zu spät. Da kam einer der Fahrgäste und erklärte, dass der Bus nur in die untere Etage gefahren ist. So war es dann auch. Erleichterung!
Als wir in Penang angekommen sind (dieser Bus fuhr nicht bis Butterworth am Festland wo man dann mit der Fähre nach Georgtown übersetzen konnte), hat er mich in dem City-Bus nach Georgetown mitgenommen.

01.01.2017 Georgtown/Penang
Warum Georgetown Weltkulturerbe ist, bleibt mir verborgen. Eine quirlige laute asiatische Stadt wie andere auch. Das war ja eigentlich nicht, was ich wollte, zumal ich im Stardust Hostel recht zentral untergekommen bin. Zudem liegt direkt nebenan eine Moschee und man wird fünfmal am Tag daran erinnert, dass man in einem islamischen Land ist - aber ehrlich gesagt, besser als diese monotone Beterei der buddhistischen Mönche. Auch die weiter östlich gelegenen Strände wie Batu Ferringi, die ich mit einem Leihmoped erkundet habe, sind ziemlich laut. Zumal hier Horden von jungen Mopedfahrern lärmend und stinkend gerne zwischen den Stränden und Georgetown hin und herfahren. Das hört sich dann an wie bei einem Motorradrennen.
Silvester wurde hier vornehmlich von den Touristen begangen nebst einem bescheidenen Feuerwerk.
Heute habe ich das Ticket nach Lumut gekauft und die Fähre ausgekundschaftet. Die Fähren verkehren hier so, dass man max. etwa 20 Minuten warten muß. Es gibt aber auch noch die "Jeti", Schnellboote nur für Passagiere. Einen Fahrplan gibt es genausowenig wie bei den Bussen.  Wenn sie kommen, dann kommen sie.
Anschliessend habe ich mir das alte Fort Cornwallis angeschaut, das von Francis Light erbaut wurde, als er Penang entdeckte und für England in Besitz nahm, sowie den Kreuzfahrer-Hafen. Zwei Pötte lagen vor Anker. Auf der Rückfahrt habe ich mir noch die "floating Mosque" angesehen, eine Moschee auf dem Wasser und auf Stelzen.

03.01.
Gestern war ich im Naturschutzpark Penang vier km westlich von Batu Ferringi. Die Strasse endet dort. Zu den diversen Stränden kann man sich per Boot fahren lassen oder über die entsprechenden feucht-heissen Dschungeltrails ein bis zwei Stunden laufen, wobei es stramm bergauf und bergab geht. So geschwitzt habe ich noch nie in meinem Leben. An Tieren habe ich nur viele Schmetterlinge gesehen.
Da viele Besuchergruppen zum Monkeybeach gingen, steuerte ich den Turtlebeach an, wo aber keine Turtles waren, dafür Baden verboten wegen giftigem Jellyfisch, Strömungen und hohen Wellen. Nachdem ich ein Stunde in der Hängematte an dem recht einsamen Beach gefaulenzt hatte, fing es an zu regnen. Ich machte mich auf den Rückweg, daich befürchtete, der Regen würde den Trail in eine schlammige Rutschbahn verwandeln; aber die Bäume halten eine Menge ab.

04.01. Teluk Nipah / Pangkor Island
Die Busfahrt nach Lumut dauerte etwa drei Stunden und endete am dortigen Busterminal. Von dort waren es ein paar Schritte zum Anleger, wo uns ein Jeti für 15RM hin und retour nach Pangkor brachte. Das Taxi zum Nipah Beach kostete nochmal 15RM. Im Indah Resort habe ich mich für fünf Nächte eingemietet. Für die 100RM pro Nacht war das Zimmer gerade noch in Ordnung.

Im Örtchen selber scheint nach Weihnachten und Neujahr der große Winterschlaf ausgebrochen zu sein. - Wenig Gäste und viele Geschäfte und Gastronomie haben zu. Sonst wäre das hier schon touristisch mit Jetski-Verleih, Bootstouren etc. Jetzt ist es aber weitgehend ruhig, wenn man etwas abseits am Strand ist. Ich bin zum Nachbarstrand Coral Beach, der feinen Sand hat und etwas weiter von der Strasse weg ist.
Dort habe ich den ersten Tag komplett in der Hängematte lesend und mit  Baden verbracht.
Es gibt hier ziemlich freche Affen, die es z.B. in den Restaurants auf das Essen abgesehen haben, das blitzschnell vom Teller geklaut wird. Der Restaurantbesitzer hält mit der Zwille dagegen, wobei man die Treffer deutlich im Geäst hören kann. Nachdem ein Affe schon anfing, meinen Rucksack in einem unbemerkten Augenblick auszuräumen, war ich da vorsichtig. Zwei Mädels, die kreischend den Affen von ihrer Tasche vertreiben wollten, hatten das Pech, dass der Affe direkt die ganze Tasche mitnahm und auf dem Baum sitzend ausräumte. Nacheinander flogen Handy, Portmonee, Taschentücher,  Kondome?, Schlüssel, Feuerzeug etc. aus dem Geäst, und zum Schluß die Tasche und die leere Chipstüte.
Am Abend gab es nach eine Flugvorführung und Fütterung der hier weit verbreiteten Nashornvögel. Hochgeworfene Leckerlis wurden von der Bande im Flug abgefangen. Auch aus der erhobenen Hand holten sie sich ihren Teil.
In Georgetown hatte ich mich mit zwei indischstämmigen Einheimischen unterhalten, das viele Einheimische mundfaul und unengagiert bis zur Unhöflichkeit sind, während andere extrem hilfsbereit und freundlich sind. Ja, meinten beide, die unhöflichen seien meist die Muslime, die zudem die anderen Religionsgruppen diskriminierten und von Privilegien und Teilhabe ausschlössen. Den jungen Leuten werde schon in den Koranschulen Distanz und Geringschätzung zu anderen Religionen eingeimpft. - Ist natürlich immer alles auch eine subjektive Sicht.
Zumindest bei dem Stardust-Personal stimmte das. Auch hier in Pangkor habe ich noch mal bei den wirklich netten Leuten vom Restaurant Nipah deli nachgehakt, und die haben das bestätigt, obwohl eine selber Muslima ist.

06.01. Pangkor Island mit Nipah Beach
Habe mir heute ein Roller geliehen und bin eimal um die Insel (30 Min.). Vorher habe ich hier in der lokalen Mybank in Pangkor Town nach gefühlten fünf Stunden meine 50€ in Ringit getauscht bekommen.
Es gibt hier ein paar schöne und einsame Strände, wo ich meine Hängematte aufgespannt habe.
Erfreulicherweise habe ich hier Lorrie aus Georgetown wiedergetroffen. Sie ist fünf Monate hier unterwegs, während es in ihrer kanadischen Heimat -25 Grad ist. Ed, der Engländer, ist seit zwei Jahren unterwegs -Verzicht auf Karriere und Einkommen. Respekt!

09.01. Singapur
Eine abenteuerliche Anreise. Erst bin ich von Lumut bis Kuala Lumpur mit dem Bus, dort Ticket gekauft und direkt in den Bus nach Singapur. Beim malaysischen Check-out mussten wir alle austeigen, ausreisen und in den Bus, der ein Etage tiefer wartete, wieder einsteigen und zur singapurischen Grenze weiter. Hier das gleiche Spiel, aber mit allem Gepäck, nur war die Schlange einiges länger. Als ich dran war, fehlte mein Einreiseformular. Schnell ausgefüllt und neu angestellt. Wieder mussten die Fingerabdrücke abgegeben werden.
Bei der Einreise werden auch die Sachen durchleuchtet, und mein großes Fischmesser machte hier keinen guten Eindruck. Wofür ich das bräuchte und wo gekauft, ob ich alleine reise etc. Es wurde herumdiskutiert, Vorgesetzte konsultiert, telefoniert, und ein Polizist mit Maschinenpistole stellte sich demonstrativ dazu. Nach etwa 15 Min. war man sich einig, das ich und das Messer keine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen und ich konnte alles wieder einpacken.

Natürlich war der treulose Busfahrer mittlerweile abgefahren.Für den Public Bus haben mir zwei mitleidige Singapurer dann zwei Singapur Dollar (SGD) geschenkt, da ich ja kein lokales Geld hatte. Leider kostet die Fahrt 2,40 SGD. Der Busfahrer hat mich aber gnädigerweise so mitgenommen und außer der Reihe direkt in Little India rausgelassen.
Hier habe ich mich zum Inncrowd Backpacker Hostel durchgefragt. Dieses wirklich gute Hostel liegt sehr schön mitten im Geschehen des indischen Viertels. Teilweise war es aber arg laut durch diese unselige Vorliebe der Asiaten für Karaoke. Das ging bis 2 h  nachts und in dem Acht-BettSchlafraum war es auch nicht gerade leise.

10.01. Singapur Art Museum
Ich habe mir das Singapur Art Museum SAM (Modern Art) und Chinatown (macht sich bereit fürs Neujahr am 27.1.) angesehen. Ansonsten gibt es durch die Limitierung der Autos und Mopeds (Nutzung muß begründet und genehmigt werden) erstaunlich wenig Verkehr. Dagegen gibt es extrem viele Shoppingmalls und Bildungseinrichtungen. Ansonsten ist Singapur jetzt keine Stadt, die man gesehen haben sollte. - Interessant wegen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Besonderheiten.
Auch habe ich gecheckt, wie ich am nächsten Tag am besten zum Flugplatz komme. Das Nahverkehrssystem ist hier wirklich gut und übersichtlich. Es bleiben kaum Fragen offen, außer warum die Busfahrer bei den krummen Beträgen kein Wechselgeld rausgeben.
Auch der Flughafen ist sehr gut organisiert. Man fühlt sich fast wie zu Hause.
Dreamlandbeach vom Romeo Beach Resort

11.01. Bingin Beach/ Bali
Bali ist zwar schön, aber die Strände sind doch recht klein, vor allem bei Flut. Zudem muß man bei fast allen Eintritt bezahlen, oder man kommt schwer hin, oder es ist alles mit Hotels (teilweise im Rohbau) und Touristenghettos zugebaut.
Der Bingin Beach ist sehr relaxt und unter den vielen Surfkids komm ich mir wie der Old Fart vor. Es ist eine ordentliche Dünung, und wegen einiger Felsen im Wasser ist Baden nur an wenigen Stellen möglich. Ich habe mir bei meinem ersten Bad schon ein paar ordentliche Schrammen geholt. Das ist hier nicht zu unterschätzen, weil man sich schnell eine Infektion dazu holt.
Mein Resort liegt oben auf der Klippe, und der Strand ist über 101 Treppenstufen zu erreichen. Ansonsten sind die kleinen Bungalows in der ruhigen Lage für 25€ ein Schnäppchen. Das man hier mal Besuch von Ameisen oder Eidechsen bekommt - geschenkt.
Ich werde wohl die ganzen acht Tage hierbleiben.
Allerdings ist Bali erstmal ein holpriges Pflaster für mich. Bei meinem ersten Ausflug an den Strand hatte ich mich auf dem Rückweg in dem Labyrinth von Treppen, Pfaden und Sträßchen verirrt. Erst ein mitleidiger Balinese stellte seinen Internetzugang zur Verfügung, so dass ich bei Googlemaps sehen konnte, wo ich war und wo ich hin musste. Das zweite war, dass ich den Sprit fürs Moped, 20k, mit 50 Singapur$ statt mit 50k Rupien bezahlt habe. Das war mit 15€/ltr schon teurer Sprit. Das dritte war, dass ich mit dem Moped heute angehalten wurde und mangels internationalem Führerschein 500k Rupien Strafe zahlen sollte. Als ich dann etwas weinerlich meine 98k Rupien abgezählt habe - mehr hätte ich nicht dabei - hat der Polizist mich so laufen lassen. - Glück gehabt.
Zwei Frauen die im Nebenbüro saßen, haben gezahlt.

13.01.
Wie gesagt, zahlt man an jedem Strand Eintritt. Nicht viel, aber sowas finde ich ärgerlich, zumal der Strand auch nicht so sauber war, wie man erwarten könnte.
Ich war dann auch mal am Nachbarstrand Padang Padang, wo auch wieder die Affenfütterung die grosse Show war.
Der Strand selbst ist überschaubar, gut gefüllt und recht flach, d.h. gut zum Baden.
Freche Affen am Padang Padang Beach

14.01.
Im Uluwatu-Tempel wollte ich mir die balinesische Tanzvorführung anschauen, aber sie war schon ausverkauft. Die Tempelanlage, hoch an die Steilküste gebaut mit den vielen frechen Affen, war aber auch so interessant.

15.01.
Heute den halben Tag in der Hängematte verbracht. Den Rest bin ich zum nebenan liegenden Dreamland Beach gewandert. Das geht nur bei Ebbe und man muss rechtzeitig zurück, sonst wirds eng (oder nass).

18.01. Last day in Paradise / Bali
Morgen gehts über Bangkok nach Hanoi. Das Buchen des Hostel, das hier über Booking.com noch ohne Kreditkarte ging (meine habe ich in Singapur verloren), geht in Hanoi auf einmal nicht mehr ohne. Na egal, in der Altstadt von Hanoi scheint eine hohe Hosteldichte zu sein. Da sollte es auch so möglich sein, was zu finden. Mit Public Bus #7 geht es bis zum Terminal Kim Ma und von da wohl noch 15 Minuten zu Fuß bis in die Altstadt.

19.01. Hanoi (hoffentlich)
Irgendwie ging es nicht anders, dass ich von Denpasar über Bangkok mit zwei verschiedenen Tickets von Airasia fliege. Das bedeutet: Einreisen in Thailand, Abholen des Gepäcks, Check in, Ausreisen mit Securitycheck. Sollte eigentlich bei drei Stunden Umsteigezeit möglich sein. Allerdings nicht, wenn der Flieger 20 Minuten Verspätung hat und die sechs Schlangen am Immigration Counter alle einmal um den Block gehen. Danach gings aber glücklicherweise zügig, und so klappte es doch noch, den Anschlußflug nuch Hanoi zu kriegen.

20.01.
Mal wieder Probleme! Bei der Einreise stellte sich heraus, dass entgegen der Aussage des Reisebüros die Wiedereinreise erst nach 30 Tagen möglich ist. Man hat dann für uns, Elias ein Spanier hatte das gleiche Problem, wohl eine Sonderlösung gefunden: kein Visum, aber eine Art Sondererlaubnis in den Pass geklebt. Hat mit 25$ genauso viel wie das Visum gekostet. Dem unvorbereitet Bargeldlosen Elias habe ich mit 15$ ausgeholfen. Als wir endlich durch waren, hat er mit dem Public Bus besorgen und dem Finden des Hostels eine tadellose Gegenleistung hingelegt. Mitternacht sind wir endlich angekommen.
Acht Leute im 10-Bett-Zimmer waren mir im GA Hostel dann doch zu viel, so dass ich in das BC Family Hostel umgezogen bin. Hier kostete das Einzelzimmer etwa 18$.

21.01.
Hier habe ich mich nach dem ersten Tag in Hanoi, an dem ich das Historische Museum besucht habe, ganz schön blamiert. Ich habe trotz Plan und Tablet mit Karte das Hostel nicht mehr gefunden. Ein Rikschafahrer ließ sich dann mit 100.000VnD seine Dienste vergolden. Zugegeben, das Hostel liegt in einer kleinen ruhigen Nebenstraße, aber trotzdem blöd. Nachts sieht hier alles noch gleicher aus als tagsüber.
Mit Sam, dem Hostelbesitzer und seinem Teilzeit-Staff, dem Kanadier Riley, bin ich dann heute zu einem Sozialprojekt außerhalb von Hanoi gefahren,. Hier hat Sam eine Suppenküche ins Leben gerufen, die Patienten des neben liegenden Krankenhauses mit Essen versorgt. Viele haben das Geld nicht, da sie mangels Versicherung das Krankenhaus selbst bezahlen müssen.
Riley und ich wurden dann von einer der ehrenamtlichen Frauen zum Essen eingeladen. Sam meinte, das sie eine "gute Partie" für ihre Tochter sucht. Wobei ich jetzt nicht weiß, ob mit "gute Partie" Riley oder ich gemeint war.
Riley hatte aber eine Einladung zu einer Hochzeit und ich bin mit zu Sams Familie gefahren, wo es zum Essen ausschliesslich Stäbchen gab und einen super Reisschnaps. Ein schöner Tag.

22.01.
Nachdem mir im Adong Hotel, wo ich immer gerne und ruhig gegessen habe, der Airporttransfer für sagenhafte 10$ angeboten wurde, habe ich aber trotzdem die Haltestelle für den Airportbus #86 am Hoam Kiem See/Postoffice ausgekundschaftet. Die Strasse rund um den See aber war sonntags gesperrt, so dass ich die Haltestelle, aber keinen Bus gesehen habe. Versuche morgen nochmal. Ein Rundgang um den See und auf die Insel Jade Island war ohne den Verkehr eine wahre Erholung.

23.01.
Habe mir heute mal den Botanischen Garten angeschaut und das Ho chi minh Mausoleum von außen. Habe auch den Bus 86 an der Hauptpost am Hoam Kiem gecheckt. Langsam geht mir hier der Verkehr schwer auf die Nerven. Ich habe auch seit Bangkok eine permanente Dauerreitzung der Atemwege. Fühlt sich an wie eine Erkältung.
Um 17 h bin ich in den Bus gestiegen, der in etwa 50 Minuten zum Flughafen fährt. Es gibt zwei Stops am Airport. Erst Domestic, dann International. Der Flughafen Noibai ist recht verschlafen, so wie Denpasar, es gehen wenig Flüge. Dieses Gewimmel von Leuten ist echt nicht meins. Tja, zwei schöne Monate in Südostasien gehen zu ende.
Check in: Zum Schluß habe ich mir noch einen geleistet. Meine Hose ist recht weit und macht ohne den Gürtel, den man ja beim Sicherheitscheck ausziehen muss, sofort einen Abgang. Die Vietnamesen haben beim Sicherheitscheck eine Menge Frauen, und das war Ansporn, es ohne Unfall durchzustehen. Als ich dann so Richtung Gate laufe, fällt mir ein, dass ich das Handy, das ich aufgeladen hatte, draussen liegengelassen hatte. Ein freundlicher Security Mann ist mit rausgegangen und das Handy war noch da. Beim Rückweg musste ich, kein Witz, wieder durch die Security. Auch diesmal ist alles gut gegangen. Die Boing 777 war zu maximal 20% besetzt aber es gab noch einen "technichal Stop" in Rangun, der aber nur dazu dient, eine Riesen-Rentnergruppe, den Jack Wolfskin Klamotten nach grösstenteils Deutsche, aufzunehmen. In Dubai ging es mit einem A380 weiter. Bin ja jetzt schon mehrere Male mit Emirates geflogen und zufrieden: ordentliches Essen, Kaffee und Tee gut, Bordkino, Kopfhörer und Kissen frei, guter Preis und nette Cabin Crew
Wie war's?: Toll, toll, toll!!
All meine Eindrücke sind durch die Backpackerbrille gesehen. Ich reise und lebe gerne wie die Einheimischen, habe keine großen Ansprüche und störe mich nicht groß an lokal bedingten Einschränkungen und Mängeln.
Fangen wir mal mit dem Land an, das mir am besten gefallen hat:

Malaysia: 
Gute Infrastruktur, gutes Verkehrsnetz, sehr gute und günstige Busse und Boote (buchbar über easybook.com). Schöne, nicht überlaufene Strände, meist mit asiatischen (chinesischen) Touristen, sehr chillig und ruhig, Preisniveau etwa wie Thailand, tolles, günstiges Essen. Versucht auch mal den malaysischen Tee, auch wenn er etwas suspekt aussieht, eher wie Kaffee. Die Menschen, vor allem die Frauen waren meist sehr nett und hilfsbereit, aber einige (meist Männer) auch bis zu Unhöflichkeit mundfaul und unmotiviert. Die Beamten waren korrekt. Schöne Landschaft leider mit vielen Palm(öl)Plantagen. Mehrbettzimmer gibt es hier so gut wie gar nicht mehr. Dafür bezahlt man für ein einfaches Private Zimmer mit Bad zwischen 15 und 20€. Die Zimmer waren meist dem Preis entsprechend, nicht immer funktionierte alles. Backpackerlevel halt. Toll ist, dass man als Deutscher drei Monate ohne Visum bleiben kann. Weniger toll, dass man bei der Einreise seine Fingerabdrücke abgeben muß. Und man sollte die teilweise strengen Gesetze z.B. bei Drogen genau beachten.

Indonesien: 
Obwohl ich hier nicht viel gesehen habe, gefällt es mir doch sehr gut. Die Preise sind ähnlich wie Thailand, das Essen nicht ganz so spicy. Es geht hier am Bingin- und Dreamlandbeach eher relaxt zu. Für kleine Kinder ist das aber nix, weil die Wellen zu stark sind. Die Infrastruktur ist ausbaufähig und der ÖPNV auch. Die Menschen sind sehr offen und angenehm. Dieses ständige Anpreisen von irgendwas ist hier nur verhalten. Die Unterkünfte sind Asien-gemäss recht einfach, obwohl es in Kuta auch etliche große, gute Hotels gibt. Aber diesen zerstörerischen Tourismus ala Mallorca oder Thailand habe ich nicht gesehen. Das Klima kommt mir deutlich heisser und schwüler vor. Es regnet oft aber meist nachts. Für Sonnenbader ist ist das hier wegen häufigen Wolken kein Touri-Bräter. Allerdings sieht man jede Menge ansehnliche Surfkids hier. Weniger die Pumper - und Chemiejungs wie in Bangkok und weniger den übergewichtigen Wohlstands-Touri (mich mal ausgenommen).

Kambodscha: 
Arm, niedrige Preise, viele Müll in der Landschaft. Die Busfahrten sind eher langweilig, aber man kommt gut überall hin. Es gibt viele Reisebüros, die sich als Tourist Information tarnen und alle Art von Ticket verkaufen. Die Strände von Rabbit Island und Sihanoukville waren trotz einigem Müll ganz nett. Der Partyfreund geht zum Serendipity Beach. Da geht abends die Party los. Vermutlich auch viele Sextouristen. Die Unterkünfte waren okay und günstig. Siem Reap war ganz schlimm. Man wird speziell als Mann oft angequatscht. Das ist richtig nervig. In Indonesien war das nicht so, obwohl die nicht viel reicher sind.

Singapur: 
Tja was soll man sagen, ein interessantes und erfolgreiches Wirtschafts- und Gesellschaftsystem, das sich im Lebenstandard und den Preisen wiederspiegelt. Meist sehr modern, ordentlich und schnieke. Beste Sanitäranlagen insgesamt. Interessanterweise scheint zu wirtschaftlichem Aufstieg die ToGo Mentalität und das Klopapier zu gehören. Überall sonst in SoA gab es diese Handduschen. Sehr praktisch und hygienisch. Man muss allerdings auch gut zielen. Die Preise liegen etwa ein Drittel niedriger als in Deutschland. Der ÖPNV ist vorbildlich und gut ausgebaut. Der Autoverkehr ist limitiert und es gibt viele Shopping malls. Interessant sind little India, wo auch die meisten Guesthouses sind und Chinatown. Ein Einheimischer schrieb mal:"There is nothing much to do in this country really, except walk around and see gardens and soak in the heat." Die medizinische Versorgung entspricht Weststandard auch im Preis, der sofort bezahlt werden muss.

Vietnam: 
Hier muss ich sagen, dass ich bis auf Saigon und Hanoi wenig gesehen habe. Aber dieses permanente Anpreisen von Rikscha, Massagen, Mopeds etc war schon nervig.

Sonstiges: Das Preisniveau kann man gut bei Hostelworld.com oder booking.com ermitteln. Flüge buche ich über skyscanner. Zum Buchen von irgendwas ist eine Kreditkarte Pflicht. Zum Geldabheben unterstützen viele Automaten auch EC/Maestro-Karten. Ein internationaler Führerschein wird in Malaysia und Indonesien für die Motorroller benötigt. Dort und in Thailand ist Linksverkehr. Ich würde empfehlen, zu den Ländern bei Wikipedia.de die generellen Informationen wie Zeitzone, Währung, Stromversorgung, Klima etc. einzuholen. Einreiseformalitäten und Warnungen/Hinweise findet man auf www.auswaertiges-amt.de (relevant auch bei Schadens- und Versicherungsfällen).Ich kann auch empfehlen, eine Hängematte mitzunehmen. Man kann zwar auch in Kambodscha diese netzförmig Geflochtenen kaufen, aber die sind für meinen Geschmack etwas zu klein (cambodian size). Es gibt nichts Besseres, als am Strand unter einem schattigen Baum in der eigenen Hängematte zu chillen. Natürlich sollte auch ein Tablet oder gutes Handy mit dabei sein. Wenn man länger in dem Land ist, kann man sich auch eine Simkarte (z.B. 7eleven) kaufen, die mit 2GB/Monat in Thailand etwa 10€ kostet. Ansonsten haben alle Hostel Wifi und auch viele Restaurants. Auf freies unverschlüsseltes Wifi sollte man sich nicht verlassen.
Bilder/Pics

© Sandrock





















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