8.7.17

Mal wieder Yukon und Pelly River

Kajak Tour auf Yukon und Pelly River 2017

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Okay, das meiste war wie bei den vorigen Touren auch: Flug mit Condor nach Whitehorse, unterkommen im Beezkneez Bakpakers, einkaufen bei Independent und Canadian tire, letzter Burger im Yukon Inn und los gehts.
Diesmal war ich aber mit eigenem Faltboot-Kajak da, was die Packmenge drastisch begrenzte. Ich habe das Boot im Garten des Hostels zusammengebaut und tatsächlich alles reinbekommen. Am 12. ging es dann los, das Pouch auf den Bootswagen geschnallt und zur Einsetzstelle an der Riverdale Bridge am Yukon.
Im Beez habe ich noch Mike aus Edmonton kennengelernt, der mit dem Motorrad unterwegs war, und mit ihm etwas gefachsimpelt. Ein Truppe von acht Deutschen werde ich wohl an der Teslin-Mündung in den Yukon wiedersehen, da sie am Teslin anfangen und wir etwa zur gleichen Zeit in Hootalinqua ankommen sollten. In Macs Fireweed Bookstore habe ich mir noch den Mike Rourke Yukon Flussführer vom Marsh Lake nach Carmacks zugelegt.
12.07.
Die ersten Kilometer waren geruhsam, nachdem ich an der Riverdale Brücke eingesetzt habe. Etliche Wasserflugzeuge lagen am Ufer, vor allem an der langen Geraden bei Raymonds Landing. Der Takhini River brachte einiges an Sedimenten mit, und auch einige Verunreinigungen waren zu sehen. Hinter dem Lake Laberge war das Wasser wieder sauber und klar. Der See filtert alles raus.
Nach 30 Km erreichte ich den Lake Laberge, wo ich mich rechts hielt, da hier die meisten Camps sind. Unterwegs traf ich noch Catherine aus Whitehorse mit ihrer Tochter Lucy und wir hatten ein nettes Camp zusammen.

13.07.
Ich hatte mir heute etwa 20 km vorgenommen, aber nach 12 km sah das Wetter ziemlich düster aus und es donnerte. Ich wollte zwar nicht auf dem See von einem Gewitter überrascht werden, nahm aber trotzdem das Camp hinter dem etwa 1 km langen Felsufer in Angriff. Als ich ich dort aufgebaut hatte und mir den Platz genauer ansah, fiel mir auf, dass ich wahrscheinlich direkt vor einem Elchpfad campte. Das war mir dann doch etwas zu gewagt und ich zog ein paar Meter weiter.
Es fing dann auch bald an zu regnen und vom Zelt konnte ich einige Kanus im Regen vorbeifahren sehen.

14.07.
Heute bot der Lake Laberge absolut dichten Nebel. Man konnte vielleicht 50 Meter weit sehen. Wenn ich mich am Ufer hielt, sollte es aber gehen, bis die Sonne dem Nebel den Garaus macht. Es blieb nebelig bis 13:00, aber dann wurde es ein schöner Tag. Ich kam mit zwei Deutschen, Frank und Tom im Grabner Kanu (www.zeitblick.tv), ins Gespräch und musste anhand deren Osm-Karte feststellen, das ich nur ca. sechs statt der angedachten 15 km bis zum Ende des Sees hatte. Dort begutachtete ich die Reste des Steamwheelers "Casca", der hier auf Grund gelaufen ist.
Hier war auch ein Campground und eine Trapperhütte, die aber zu der Zeit von vier schrägen Kanadiern belegt war, die mit einem Vierer-Kanu aus Whitehorse kamen. Den See haben sie natürlich mit Motor bewältigt, wie sich das für Nordamerikaner gehört. Der eine wollte mir so überzeugend weismachen, dass er früher in Deutschland als Auftragskiller gearbeitet hat, dass seine Partner ihn mit grossen Augen anglotzten. Sie sahen ihn da wohl mit anderen Augen. Der andere baute den Umriss der Casca mit Ästen nach und der Dritte sah mit seinem Hütchen und Schnäutzer aus wie Charlie Chaplin.
Campen wollte ich da aber nicht, sondern ließ mich vom 10 km/h schnellen Fluss fünf Km weitertreiben und campte auf einer komfortablen Insel. Ich machte Abendessen und hatte einen schönen sonnigen Abend in der Hängematte. Bei einem Rundgang zum hinteren Ende der Insel wurde ich von einem hibbeligen Husky und einem Native aufgehalten, der dort campte - "My wife's taking a Bath", aha ...
15.07.
Es regnet bis 13 h. Ich frühstücke gerade, da höre ich meinen Namen rufen, schaue raus und sehe die vier Spaßvögel vorbeipaddeln.
Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr weiter zu paddeln und ich lege einen Ruhetag ein, der gegen Abend wieder ganz nett wird.

16.07.
Bei guter Strömung bin ich bald in Hootalinqua, paddel aber weiter, bis ich am Wrack der Klondike meine acht Bekanntschaften aus dem Beezkneez sehe. Ich paddel weiter bis Camp Big Eddys Woodyard, wo ich mit Sarah Strickland und Cap Laibcap ein nettes Camp habe. Nach dem Essen wieder Regen. Der Coleman-Brennstoff für den Trangia-Kocher rußt enorm, so dass der Topf total verschmutzt wird. Die Topfbürste ist schon eingesaut und alles inkl. Hände ebenfalls. Ich kann den Brennstoff wohl nur als Feuerstarter nehmen. Der richtige Brennstoff heißt hier wohl Methylhydrat (Spiritus).
17.07.
Irgendwie trifft man alle, die mit einem auf dem Fluss sind, immer wieder. Nach Regen, Sonne und Gewitterregen bin ich hinter Little Salmon Village mit den drei Schweden Arne, Ingrid und Agnes in dem Camp, wo wir schon bei unserer 2012er-Tour gewesen sind. Es regnet aber die drei machen unbeirrt am Lagerfeuer ihr Essen.

18.07.
Glücklich in Carmacks angekommen. Temperatur über 10 Grad, juhuu, ansonsten Regen.
Der Shuttle übermorgen zum Pelly River steht. Ich quartiere mich in einer der Cabins ein, kaufe ein und ordne und säubere meine Sachen. Mit Korbinian Wenzl, der mit einem selbstgebauten Boot bis Fort Yukon unterwegs ist, hatte ich einen netten Nachmittag. Er erzählt mir auch, das die vier verrückten Alten, deren Boot hier liegt, hier aufhörten, da einer von ihnen wegen einer alten Verletzung nicht weiter kann.
Außerdem ist noch ein Motorrad-Pärchen aus Litauen angekommen. Die beiden haben im Oktober in Chile angefangen und wollen Ende August in Südost-Asien weiterfahren (2wheeledadventures.com). Regen!

19.07.
Morgen habe ich den Shuttle nach Faro für 300 Dollar. Dann habe ich noch großzügige 20 Tage, um nach Dawson zu kommen. Wollen hoffen, dass das Wetter morgen so perfekt ist wie heute. 

 20.07.
Der Shuttle holte mich pünktlich am Campground ab und 2,5 Stunden später packte ich an der Faro Bridge mein Zeug ins Boot. Nach dem ersten Kilometer sah ich schon zwei Paddler (die ich dann aber nicht mehr gesehen habe) am Ufer. Nachdem ich trotz Flussführer kurzzeitig die Orientierung verloren hatte, war ich dank Garmin bald wieder im Bilde. Nach etwa 30 Km traf ich auf Michel und David, zwei Schweizer Polizisten. Die beiden waren in Rossdriver gestartet und hatten schon ihre erste Kenterung an einem Logjam hinter sich. Wir hatten ein lustiges Camp und fahren morgen die little Fishhook Rapids zusammen.

21.07.
Bedingt durch den höheren Wasserstand konnten wir nicht vorher an der Sandbank links anhalten, um uns die Fishook rapids anzusehen. Ich bin dann vorgefahren und nach der Kurve auch von hohen Wellen überrascht worden. Die beiden fuhren mir unfallfrei hinterher. Die nachfolgenden Big Fishhook Rapids werden auch links umfahren, sind aber problemlos. Danach trennten sich unsere Wege, da die beiden ins WaldCamp wollten, ich aber noch etwas weiter wollte.
Auf einer Sandbank machte ich dann Schluss.

22.07.
Die Nacht war ruhig und mild und der Morgen brachte mehrere WW 2 Stellen und Nebel. Sonne, Wind und Wolken liessen die 45 km wettermäßig nicht langweilig werden. Im Hochwassercamp bei KM 210 machte ich dann Feierabend.
Gegen 18 h kamen meine beiden Schweizer, die diesmal in den zahlreichen Wildwassern und Logjams kein unfreiwilliges Bad genommen haben. Morgen wollen sie mir bei dem Durchstich bei KM 180 zur Seite stehen. Hier ist eine Felsstufe und stehende Wellen. Die beiden wollen das nicht fahren, sondern den ursprünglichen Arm fahren und dann am Ende des Durchstichs warten.

23.07.
Da der Pelly etwa 50 cm höher ist als 2015, ist die
Strömung an dem Durchstich entsprechend stark. Ich entschloß mich etwas spät doch den ungefährlichen Altarm zu paddeln, kam aber wegen der starken Strömung nicht rüber und musste zurücktreideln. Durch den hohen Wasserstand war der Altarm tief genug und wir fuhren alle zusammen die "Mädchenstrecke". Ich wollte nicht rausfinden, was der Durchstich mit seiner Felsstufe und den stehenden Wellen an Gemeinheiten aufzubieten hat.
Auf einer Insel bei KM 155 schlug ich mein Lager auf. Das gestrige Waldcamp war leider nicht mückenfrei, so dass ich eine Sandbank oder Insel vorziehe. Hier ist auch die Wahrscheinlichkeit von Bärenbesuch geringer.
Ein Rundgang brachte einige interessante Spuren zutage, u.a. eine Elchkuh mit Kalb und Vogelspuren, die laut "Scats and Tracks of Alaska" Nachschlagewerk eine Kanadagans gewesen sein könnte.
Außerdem bin ich vermutlich Spitzenreiter beim Essen, das ins Feuer kippt. Heute schon wieder die leckere Knorr Pasta, verfeinert mit Zwiebeln und Pilzen - der Topf kippt um und alles im Feuer!

24.07.
Heute morgen waren am Boot vier D-Ringe abgerissen. Ausserdem liegt das Boot heute morgen weiter vom Wasser entfernt als gestern abend. Kann auch am sinkenden Wasserpegel liegen, aber trotzdem: sehr mysteriös. Spuren konnte ich im Kies keine sehen.
Ich bin bei schönem Wetter los und stoppte nach zwei Std. an dem tollen Fichten-Camp re bei KM 148 mit eigenem Bach.

25.07.
Habe mir heute einen Relax-Tag gemacht. Die Mücken waren aber etwas zahlreicher als gestern. Kurz nach meinem Bad kamen zwei Natives mit dem Boot und haben Wasser an dem kleinen Bach geholt. Seit fünf Tagen schönes Wetter.
Das Boot bzw. die Decksleinen habe ich etwas improvisiert in Ordnung gebracht. Mehr darf aber nicht fliegen gehen, sonst bekomme ich Probleme mit dem Gepäck.

26.07.
Heute wil ich die 80 km bis Pelly Crossing machen und am dortigen Camper ein bis zwei
Tage bleiben. Mein Camp hat sich mittlerweile zu einem Mückenzentrum entwickelt und ich bin froh, dass ich weg bin. Seltsam, vorgestern war nichts. Vor Pelly Crossing liegt aber der fantastische Granite Canyon hinter der Mündung des South MacMillan, der wasserbedingt einiges an hohen Wellen bereithält. Ich bin aber ohne Badeeinlage durchgekommen. Vorher bin ich aber bei enem kräftigen Regenguss ordentlich nass geworden. In Pelly Crossing habe ich noch etwas eingekauft. Der Camper ist ganz nett und scheint umsonst zu sein. Wetter ist wechselhaft.
Das Kanu der beiden Schweizer sah ich 5 km vorm Granite Canyon am First Nations Camp liegen.  Sie hatten ein Schild mit meinem Namen aufgestellt als Hinweis. Habe ich aber bei meiner 8 Dioptrien Sehstärke nicht bemerkt.
Von den beiden war aber nichts zu sehen. Jetzt noch 58 km bis zum Yukon.

27.07.
Relaxtag

28.07.
Dritter Tag am Camper Pelly Crossing. Der Reissverschluß an meinem Zelt hat endgültig den Geist aufgegeben. Glücklicherweise gibt es hier kaum Mücken. Direkt am Camper ist eine Rampe zum Fluß mit Pumpe. Wofür die wohl ist? Morgens um 7 h war klar, dass die Tankwagen hiermit ihre Tanks spülen und die Brühe in den Fluß laufen lassen. Enttäuschendes kanadisches Umweltbewusstsein.
Korrektur: Nach Auskunft eines Native, der hier in einer Hütte haust, wird das Wasser zum Straßenbau genutzt. Er wurde richtig wütend, als ich fragte, ob der Fluß verschmutzt würde. "Shutup! The Danub is even full of shit" Er sah im übrigen wie die meisten Natives ziemlich heruntergekommen aus. Traurige Entwicklung einer einst stolzen Volksgruppe.
Meine Vorstellung über die Beißkraft von Eichörnchen wurde korrigiert, als sich einer dieser possierlichen "Räuber", nachdem er sich über meine Frühstücksreste hergemacht hatte, sich auch am Deckel meines Joghurt versucht und diesen fast abgenagt hätte. Jetzt war aber Schluß mit lustig.

29./30.07.
Meine beiden Polizisten kamen auch den Fluss runter und haben sich direkt dazugesellt.
Sie haben am First Nations Camp endlich mal was geangelt und prompt ist nachts der Bär ums Zelt geschlichen.
Am nächstem Morgen sind sie schon früh los, weil sie noch etwas Strecke machen wollten, da sie am 4. in Dawson abgeholt werden sollten. Ich werde sie wohl nicht wiedersehen. An Weiterschlafen war aber auch nicht zu denken, da das Eichhörnchen sich wieder an meinen Packsäcken zu schaffen machte. Bin ich halt aufgestanden und die 60 km bis Fort Selkirk bis 15 h abgepaddelt.
Hier war bereits einiges los, aber am nächsten Tag sind alle abgereist. Bis 12 h war ich allein, dann kamen schon die nächsten und zum Abend waren wieder sechs Leute da.

31.07 .
Relax-Tag. In der Nacht Regen, aber der Tag war schön. Abends trieb noch ein Floß oder so was ähnliches vorbei.

31./01./02.08.
Mittlerweile ist in Selkirk richtig Betrieb. Zwei Gruppen, eine Familie mit Raft und vier Einzelpaddler, sind hier. Bestimmt 30 Leute. Galop, der Holländer, den ich in Pelly Crossing getroffen habe, ist auch mit seinem Raft eingetroffen. Habe hier ein paar interessante Leute kennengelernt und ein paar Email-Addys bekommen. Nach vier Tagen in Selkirk brach ich gegen 12 h auf, ebenso wie alle anderen. Der Platz war jetzt komplett leer. Unterwegs sah ich noch einen ganz jungen Elch im Wasser schwimmen und machte nach 35 km auf dem Inselcamp bei KM 486 gegen 15 h Schluss. Nach und nach kamen der Holländer, Jill und Damian und Ryan, mit Hund Raider. Für Unterhaltung war gesorgt, aber weil es noch so früh war ,sind alle weitergepaddelt.

03.08.
Schönes Wetter und noch schöneres Waldcamp bei KM 540 hinterm Pedlar Creek.


Habe heute getroffen:
Die Raftfamilie aus Selkirk, drei Schweizer, die dort mit einem Lograft vorbeigetrieben sind, und ein polnisch/österreichisches Paar, das gerade mit ihrem segelnden Ally startete, als ich in Selkirk ankam.
In Kirkmans Greek habe ich bei Kaffee und Kuchen mit den beiden eine nette Pause verbracht. Schönes Wetter und Sandbankcamp bei KM 595.


05.08.
Nach reativ entspannten 70 Km war ich plötzlich schon am Sixty Mile River und habe mich auf demselben Camp KM 670 wie voriges Jahr breitgemacht. Durch das hohe Wasser gab es mehr Logjams, und der Hauptstrom war etwas unübersichtlicher, da jetzt wesentlich mehr überschwemmt war.
Noch einmal schlafen und morgen mache ich die 75 Km bis Dawson in einem Rutsch. Vorher nochmal ins Ancient Voices wilderness Camp reinschauen, ob das Schweizer Pärchen von 2012 und 2015 jetzt auch noch da ist. Sie bewirtschaften für drei Monate das Camp und dürfen dafür kostenlos dort wohnen. Schönes Arrangement.


07-10.8.
Wieder in Dawson. Habe diesmal so viele Leute kennengelernt, dass ich mit den Namen schon ganz durcheinander komme. Treffe natürlich hier alle wieder.
Habe zuerst zwei Tage mit Norman, den ich auf dem Fluss getroffen habe, auf dem kommunalen Campground linkes Ufer verbracht und bin dann ins Hostel "Cats Pyjama" umgezogen. Das ist allerdings derzeit keine Empfehlung mit seiner defekten Dusche, der lieblosen Einrichtung und Dauergästen, die in Dawson arbeiten. Am 10. geht es mit dem Huskybus zurück nach Whitehorse.


10-13.08.
Das Beez war gut ausgebucht, die langjährige Managerin Nancy war nicht mehr dort. Ich habe dann ausgiebig bei McD gefrühstückt und gegessen. Auch habe ich mir im Yukon Inn noch den BlazinBurger genehmigt. Nachdem ich jetzt zum fünften Mal hier war, habe ich mir auch die lange Fischteppe am Schwatka Lake Damm angeschaut.
Jetzt sitze ich im Condor-Flieger, der mit einer Stunde Verspätung gestartet ist. Es sind wieder einige deutsche Jack Wolfskin-Touristen dabei. An dem Fummel kann man immer die Deutschen erkennen. Niemand sonst trägt das Zeugs.

Reisetips:
Notfälle
Sei gewappnet für Notfälle wie Krankheit, Verletzungen, verlorenes Paddel oder gar das ganze Boot etc. Die ganze Strecke von Whitehorse bis Dawson ist sehr abgeschieden. Es gibt Zugang zur Strasse an der Taknini River Brücke, Carmacks, Little Salmon Village, Tatchun Campground und Minto. In Fort Selkirk gibt es Satelliten-Telefon und Motorboote, die einen nach Pelly Crossing, Carmacks oder Dawson bringen können. Manchmal ist auch Coffee Creek und Ballarat Creek besetzt sowie Kirkmans Creek und das Ancient Voices Wilderness camp, wo es Motorboote gibt.
Ggfs. sollte ein Satelliten-Telefon oder ein Spot Messenger mit dabei sein.
Camping:
Man kann überall campen; respektiere offensichtlich privates Gelände und Cabins. Fällt keine Bäume und löscht stets dein Feuer, wenn du gehst. In einigen Camps wie Minto, Tatchun oder Selkirk ist das Campen nur in bestimmten Bereichen erlaubt. Lasst keinen Müll zurück. Nehmt ihn mit bzw. verbrennt das Brennbare. Vergrabt nichts. Ihr könnt alles in Carmacks, Selkirk oder Minto loswerden. Toilettengänge bitte entfernt vom Camp und alles eingraben. Nicht ist ekliger als herumliegende Hinterlassenschaften und Toilettenpapier.
Wasser:

Der derzeitige Übeltäter heißt Giardia lamblia, auch als Biberfieber bekannt. Die Symptome treten nach 10-15 Tagen auf und sind Blähungen, Krämpfe, Durchfall und Unwohlsein.  Abkochen, sterilisierende Tabletten, UV-Bestrahlung bzw. Filtern schafft Abhilfe. Insgesamt ist die Wasserqualität gut, abgesehen von dem Stück zwischen Whitehorse und Lake Laberge.
Nach dem White River-Zufluss sind viele Sedimente im Wasser, die z.B. einen Filter schnell verstopfen. Hier sollte man sich rechtzeitig einen Vorrat zulegen oder das Wasser über Nacht in einem Topf stehen lassen, damit sich die Sedimente absetzen; morgens abkochen oder Filtern. Die Bäche sind auch okay, haben aber leicht mooriges Wasser.
Wasserstände:
Die Wasserstände können sich schnell ändern. Campe immer ausreichende 50-70cm überm Pegel. Zieh das Boot ausreichend hoch und mach es an einem Baum, Strauch, Fels oder deinem Zelt fest. Bedenke, dass es je nach Pegel am manchen Stellen zu Schwierigkeiten kommen kann. Bei niedrigen Pegeln kann man schneller auf Sandbänke oder Felsen auflaufen, bei hohen Pegeln ist z.B. bei den Five Finger Rapids mit hohen stehenden Wellen zu rechnen.
Camps:
Hier gibt es Glaubenskriege zwischen Waldcamp - und Sandbank/Insel-Anhängern.
Die Waldcamps sind windgeschützt und in der Regel mit einfachen Banken, Tischen und Feuerstellen ausgestattet. Es gibt viele Bäume für die Hängematte und Nadelholz fürs Feuer, wenn nicht schon alles abgeräumt ist. Die Wahrscheinlichkeit von ungewolltem Bären-,  Eichhörnchen- und Menschenbesuch ist grösser.
Außerdem sitzt man oft abends oder morgens im Schatten.
Sandbankcamps hat man meist für sich alleine. Auch wenn es erst mal nur wie eine Kiesbank aussieht, finden sich meist sandige Stellen, wo man sein Zelt aufstellen kann. Bei Wind steht man natürlich auf dem Präsentierteller, ebenso bei Sonne; und du hast hoffentlich dein Zelt gut abgespannt.
Ob Holz da ist, sieht man meist sofort, und die Wahrscheinlichkeit, das sich ein Bär auf deine Sandbank verirrt, ist geringer. Mücken, Eichhörnchen und Menschen werden auch eher selten kommen. Zudem kann man im Schlamm einer Sandbank auch sehen, welche Tiere schon da waren. Wenn man frische Bärenspuren und Kot findet, sollte man weiterpaddeln.
Bären:
Es gibt im Yukon etwa 10.000 Schwarzbären, die zwischen 75 und 110 kg schwer werden können, und etwa 3.000 Grizzlys, die zwischen 100 und 200 kg schwer sind, sich aber hauptsächlich in den höheren Lagen aufhalten. Bären sind Allesfresser und passen ihren Speiseplan den Gegebenheiten an - Beeren, Wurzeln Gräser, Eier und natürlich Fisch.
Wenn man ein paar Dinge beachtet, sollte es auch keine gefährliche Bärenbegegnung geben. Tatsächlich sind gefährliche Zusammentreffen äußerst selten.
Nimm kein Essen oder intensiv riechende Dinge wie Parfüm oder Zahnpasta mit ins Zelt. Auch nicht das Fischmesser an der Hose abwischen und diese im Zelt lassen. Bären sind sehr neugierig und riechen besser als Hunde.
Lass dem Bären eine Rückzugsmöglichkeit, wenn es zu einer Begegnung kommt, vor allem wenn ein Junges dabei ist. Bedränge ihn nicht und bestehe nicht auf deine Vorräte, wenn der Bär sich dafür interessiert.
Nähere dich nie einem Jungen, auch wenn die Mutter nicht zu sehen ist. Sie wird in der Nähe sein.


© Sandrock

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